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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Oberbürgermeister Feldmann eröffnete Ausstellung ‚Glanz und Elend in der Weimarer Republik‘

von Ilse Romahn

(01.11.2017) Soziale Spannungen, politische Kämpfe, gesellschaftliche Umbrüche, und künstlerische Revolutionen charakterisieren die Weimarer Republik. In einer großen Themenausstellung wirft die Schirn einen Blick auf die Zeit zwischen 1918 und 1933.

OB Feldmann eröffnet mit Schirn-Chef Philipp Demandt die Ausstellung 'Glanz und Elend in der Weimarer Republik'
Foto: Bernd Kammerer
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„Die Weimarer Republik steht für gravierende politische und soziale Errungenschaften, die heute feste Bestandteile unserer Demokratie sind: das allgemeine und Frauen-Wahlrecht, die Etablierung der betrieblichen Mitbestimmung, der Ausbau der Sozialversicherung. Ich wünsche der Ausstellung viele Zuschauer. Sie ist ein echtes Highlight zum Jahreswechsel.“ Mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeister Peter Feldmann am Donnerstag, 26. Oktober, die Ausstellung.

Realistische, ironische und groteske Arbeiten verdeutlichen den Kampf um die Demokratie und zeichnen das Bild einer Gesellschaft in der Krise und am Übergang. Die Verarbeitung des Ersten Weltkriegs in Form von Bildern verkrüppelter Soldaten und „Kriegsgewinnlern“, die Großstadt mit ihren Vergnügungsvierteln und die zunehmende Prostitution, die politischen Unruhen und wirtschaftlichen Abgründe werden stilistisch ebenso vielfältig interpretiert wie das Rollenbild der „Neuen Frau“ oder die Debatten um Paragraph 175 (Homosexualität) und Paragragh 218 (Abtreibung). Auch die sozialen Veränderungen durch die Industrialisierung oder die wachsende Begeisterung für den Sport spiegeln sich in der Kunst der Zeit wider.

Die Ausstellung versammelt rund 200 Werke bekannter und wenig beachteter Künstlerinnen und Künstler – unter anderen Max Beckmann, Kate Diehn-Bitt, Otto Dix, Dodo, Conrad Felixmüller, George Grosz, Carl Grossberg, Hans und Lea Grundig, Karl Hubbuch, Lotte Laserstein, Alice Lex-Nerlinger, Elfriede Lohse-Wächtler, Jeanne Mammen, Oskar Nerlinger, Franz Radziwill, Christian Schad, Rudolf Schlichter, Georg Scholz und Richard Ziegler. Zusammen mit historischen Fotografien, Filmen, Zeitschriften und Plakaten entwirft die Schirn ein eindrückliches Panorama der Kunst der Weimarer Republik.

Die Ausstellung läuft bis zum 25. Februar 2018.