Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

Werbung
Werbung

Oberbürgermeister Feldmann begrüßt Stiftsfrauen des St. Katharinen- und Weißfrauenstifts im Kaisersaal

von Ilse Romahn

(18.12.2017) Die Stiftsfrauen des St. Katharinen- und Weißfrauenstifts eint der christliche Glaube, ein Alter von über 60 Jahren und ihr Hauptwohnsitz in Frankfurt. Jedes Jahr richtet die Stadt eine Weihnachtsfeier für die Frauen aus und lädt sie zu sowohl zu einem Besuch des Weihnachtsmarkts als auch zu einem Empfang im Kaisersaal ein.

Peter Feldmann mit Tanja Diestelkamp, Daniela Birkenfeld und Ursula Poletti bei der Begrüßung der Stiftsfrauen des St. Katharinen- und Weißfrauenstifts im Kaisersaal
Foto: Salome Roessler
***

eter Feldmann begrüßte die Stiftsfrauen am 15. Dezember mit dem Worten: „Oft hört man, Frankfurt ist reich, aber die Glitzerwelt der Bankentürme wirft manchmal lange Schatten und in diesen Schatten gibt es Armut. Es stimmt nachdenklich, wenn in einem Land, das zu den wohlhabenden und wirtschaftlich erfolgreichsten auf der Welt gehört, es trotz Reformen nicht gelingt, Menschen im Alter vor materieller Not zu bewahren. Der Reichtum unserer Stadt drückt sich nicht allein durch Börse und Bankentürme aus. Es sind die Stiftungen, die das Wohl der Frankfurterinnen und Frankfurter in den Mittelpunkt stellen. Das macht den wirklichen Reichtum unserer Stadt aus.“

Insgesamt werden 1336 christliche Stiftsfrauen durch das St. Katharinen- und Weißfrauenstift unterstützt. Die meisten bekommen einen Zuschuss zur Rente, Beihilfe in Notsituationen sowie eine Begleitung durch Sozialarbeiter. Es gibt Stammtische in den Stadtteilen, die Stiftung ist teilweise Familienersatz. Früher waren es viele Trümmerfrauen, um die sich die Stiftung kümmerte. Heute sind es viele arme Frauen, die aufgrund von Scheidung oder gebrochenen Erwerbsbiografien eine geringe Rente haben.

Das St. Katharinen- und Weißfrauenstift geht auf zwei mittelalterliche Frauenklöster zurück: das Weißfrauenkloster und das Katharinenkloster. Frankfurter Bürger wie der Patrizier Wicker Frosch und Katharina zum Rebstock statteten beide Klöster vor allem mit Grund und Boden aus, der nach dem Gebot der Nächstenliebe genutzt wird, um bedürftige Frauen zu unterstützen. Dieser Aufgabe ist das St. Katharinen- und Weißfrauenstift, das im Jahr 1877 aus beiden Klöstern hervorgeht, bis heute verpflichtet.

Über 80 Mitarbeiter sind in den Bereichen Verwaltung, Beratung, Betreuung und Pflege für die Stiftsfrauen tätig.

Den Stiftungszweck erfüllt das St. Katharinen- und Weißfrauenstift hauptsächlich mit den Erträgen aus Erbbauzinsen, Pachtzinsen sowie Mieteinnahmen aus Haus- und Grundbesitz, so dass auch in Zukunft alleinstehende und bedürftige Frauen Stiftsfrau werden können.