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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Oberbürgermeister Feldmann: ‚Wir ehren einen Helden‘

von Ilse Romahn

(13.06.2019) In der Frankfurter S-Bahn-Station Ostendstraße wird nun Alptug Sözen gedacht. Am Mittwoch, 12. Juni, wurden im Beisein der Familie des im vergangenen Jahr verstorbenen jungen Mannes eine Gedenktafel und Stationsschilder enthüllt.

Enthüllung von Gedenktafel und Stationsschildern für Alptug Sözen am S-Bahnstation Ostendstraße
Foto: Stadt Frankfurt / Heike Lyding
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Auf der Tafel, die in der Zwischenebene der Station angebracht ist, heißt es: „Mustafa Alptug Sözen, geboren am 15. Januar 2001, gestorben am 13. November 2018, bewies an dieser Stelle Heldenmut und Zivilcourage. Er ließ sein Leben beim Versuch, einen hilflosen Menschen von den Gleisen zu retten. Die S-Bahnstation Ostendstraße wird für immer mit seinem Namen verknüpft sein.“

Bei der Gedenkfeier sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann man gedenke einem Bürger, der selbstlos für einen anderen in Not gehandelt habe: „Wir erinnern an einen Menschen, der helfen wollte. Das war das Schicksal von Alptug Sözen. Wir erinnern an ein Schicksal, das viele Tausend Menschen berührt hat.“ Es sei gut, dass in der Station nun auf Dauer an Alptug Sözen gedacht werde – und jetzt mit der Familie und der Deutschen Bahn eine Lösung gefunden wurde.

Der türkische Generalkonsul Burak Kararti sagte: „Mustafa Alptug zeigte mit seiner Opferbereitschaft ein großartiges Beispiel der Menschlichkeit, so wie es nur wenigen Menschen auf der Welt möglich ist zu zeigen. Mein aufrichtiger Dank gilt allen Personen und Institutionen, die die Initiative unterstützt haben, damit sein Name an der Station Ostendstraße weiterlebt.“

Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter für das Land Hessen der Deutschen Bahn, sagte:
„Das Schicksal von Alptug Sözen hat uns alle tief berührt und erschüttert. Ich bin froh, dass wir in enger Abstimmung den gemeinsamen Wunsch nach einer würdigen Form des Gedenkens umsetzen können und heute hier dieses wichtige Zeichen setzen.“

Die Familie des Verstorbenen teilt mit: „Wir sind dankbar, dass an Alptug erinnert wird – und es rührt uns, wie viele Menschen Anteil an seinem Tode nehmen.“

Neben der Familie nahmen an der Gedenkfeier auch Klassenkameraden von Alptug Sözen aus Hanau teil, außerdem Mitglieder des zuständigen Ortsbeirats und der Kommunalen Ausländervertretung. Beide Gremien hatten sich für ein Gedenken stark gemacht.

In der großen Halle im Mittelgeschoss der Station wurde die neue Gedenktafel enthüllt, sowie ein Stationsschild Ostendstraße ergänzt, das den Zusatz „Alptug-Sözen-Station“ trägt. Ein weiteres Zusatzschild wurde am Zugang zur Station, Hanauer Landstraße/Ecke Grüne Straße, angebracht. (ffm)