Nidda wird durchgängiger gemacht: RP genehmigt Umbau des Sossenheimer Wehrs

von Ilse Romahn

„Hier im Frankfurter Stadtgebiet ist es schwieriger als anderswo, die Gewässer durchgängiger zu gestalten“, sagte Regierungspräsidentin Lindscheid. Es gelte schließlich, gleichzeitig möglichst wenig in die Ökologie einzugreifen und neben dem Fischschutz auch die Nutzung der ehemaligen Niddaaue durch den Menschen sowie den Hochwasserschutz zu beachten. Umso wichtiger sei es, dass sich die Stadt Frankfurt dieser Aufgabe an den Wehren nun angenommen habe.

Jetzt ist der Weg frei für das Vorhaben und damit im wahrsten Sinne des Wortes ein weiteres Stück Nidda für die dortigen Lebewesen. Die sechs Wehre an dem Gewässer im Frankfurter Stadtgebiet stellten bisher ein entscheidendes Hindernis für die Wanderung von Fischen und Kleinstlebewesen die Nidda aufwärts dar. Die Wehre haben sowohl die Aufgabe, den seit Jahrzehnten vorherrschenden Grundwasserstand zu halten, als auch bei Hochwasser ausreichend Abfluss zu gewährleisten.

Wie zuvor bereits beim Höchster Wehr – zwei Kilometer unterhalb gelegen – soll das bestehende Wehr abgebrochen und durch ein Streichwehr ersetzt werden. Dieses wird mit einer Rampe versehen und dadurch die Durchgängigkeit nach oben ermöglicht. Die Niddawehre stellen für Wanderfische das Nadelöhr in das rund 2000 Quadratkilometer große Niddagebiet mit seinen Seitengewässern dar, in dem bereits heute weite Strecken passierbar sind.

Das Rödelheimer Wehr kann von den Fischen bereits über einen Seitenarm umschwommen werden. Die Planungen zum Umbau des Hausener Wehrs laufen noch. Hier fanden jedoch bereits Vorgespräche des RP Darmstadt mit der Stadt Frankfurt statt. Die Pläne für den Umbau des Sossenheimer Wehrs hatten Anfang 2018 öffentlich beim RP Darmstadt sowie bei der Stadt Frankfurt ausgelegen, und die Bürgerinnen und Bürger konnten Einwände erheben.