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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Neues ökumenisches Hilfenetz Frankfurt Nord-Ost

von Ilse Romahn

(18.09.2017) Das Projekt „Hilfenetze“ ist eine Kooperation von evangelischen und katholischen Kirchengemeinden mit dem Verein Caritasverband Frankfurt. Die Hilfenetze organisieren haushaltsnahe Dienstleistungen für alte, behinderte und kranke Menschen. Sie fördern und unterstützen milieuübergreifende Begegnungen im Stadtteil.

Ziel ist es, den Menschen einen Verbleib in ihrem häuslichen Umfeld und die Integration in die Nachbarschaft zu ermöglichen, sowie niedrigschwellige Beschäftigungsmöglichkeiten in den Stadtteilen zu schaffen.

Bei der feierlichen Eröffnung des neuen Hilfenetzes Frankfurt Nord-Ost im Gemeindezentrum St. Familia in Ginnheim sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Das Alter mit all seinen Folgen ist Teil des menschlichen Lebens. Wenn sich Menschen in der Nachbarschaft zusammentun, können sie Älteren helfen, weiterhin in ihrer eigenen Wohnung zu leben und eigenständig zu bleiben. Sich Hilfsbedürftiger anzunehmen, ist die Pflicht unserer Gemeinschaft. In einer Großstadt, wo familiäre Bindungen weniger eng sind als auf dem Land, spielen Nachbarn auch eine große Rolle, weil sie am nächsten dran sind. Deshalb ist das Hilfenetz der Caritas der richtige Ansatz für Frankfurt.“

In Frankfurt leben 115000 Senioren über 65 Jahre, davon etwa 18000 in den unten genannten Stadtteilen. Viele der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Frankfurt engagieren sich bereits, vielfach ökumenisch, in der Begleitung und Unterstützung älterer Menschen in ihrem Alltag. Dazu wurden Hilfenetze gegründet, in denen Senioren, Behinderten und Kranken Haushaltshilfen vermittelt werden, wenn sie bestimmte Alltagsaufgaben wie Putzen, Einkaufen, Gartenarbeiten, Begleitung zum Arzt oder Freizeitaktivitäten nicht mehr allein bewältigen können.

„Mit den Hilfenetzen schaffen wir Netzwerke auf Augenhöhe, orientiert an den konkreten Bedarfen in den Stadtteilen. So gibt es nicht nur Anknüpfungspunkte für Menschen, die Begleitung oder konkrete Hilfen im Alltag und Haushalt benötigen, sondern auch wohnortnahe Zuverdienstmöglichkeiten. Diese Schnittstellenarbeit bringt Menschen in Kontakt und unterstützt den Aufbau lebendiger Nachbarschaften – über Religionen, Kulturen und Generationen hinweg“, sagt Gaby Hagmans, Direktorin der Caritas.

Die Kirchengemeinden möchten mit Unterstützung des Caritasverbandes Frankfurt im Gemeindegebiet (Berkersheim, Dornbusch, Eckenheim, Eschersheim, Frankfurter Berg, Ginnheim, und Preungesheim) im nördlichen Frankfurt die Versorgungslücke schließen und dort ein Hilfenetz mit Kontakt- und Vermittlungsstelle aufbauen. Dadurch soll die Zusammenarbeit über konfessionelle Grenzen hinweg erweitert und vertieft werden.

Beteiligt sind zurzeit die katholische Gemeinde St. Franziskus mit sechs Kirchorten und die evangelische Andreasgemeinde, die evangelische Nazarethgemeinde, die evangelische Dornbuschgemeinde sowie die evangelische Emmausgemeinde. Das Netzwerk hat seine Arbeit am 1. Juni dieses Jahres aufgenommen und wurde nun offiziell eröffnet.