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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Neuer Goetheturm im Frühjahr 2020 wieder begehbar

Beginn für Wiederaufbau im Herbst dieses Jahres

von Karl-Heinz Stier

(26.04.2019) Die Planungen für die Rekonstruktion des Goetheturms sind im Februar abgeschlossen worden. Für das Frankfurter Wahrzeichen, das am 12. Oktober abgebrannt war, werden die Gewerke im Sommer ausgeschrieben.

Bildergalerie
So sieht das Modell aus, original getreu an das frühere Wahrzeichen angelehnt.
Foto: Karl-Heinz Stier
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Stadtrat Jan Schneider(zweiter von rechts) bei der Erläuterung zum Wiederaufbau vor Ort und der Bekanntgabe der Spendern
Foto: Karl-Heinz Stier
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Die Reste des Fundaments, die im unteren Teil erhalten bleiben können, im oberen dagegen erneuert werden müssen
Foto: Karl-Heinz Stier
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„Unser Ziel ist es, dass die Frankfurterinnen und Frankfurter den beliebten Aussichtsturm im Stadtwald in Sachsenhausen beim Goethefest im Mai nächsten Jahres wieder besteigen können“, sagte Baudezernent Jan Schneider bei einem Ortstermin. Er versicherte, dass sich die Rekonstruktion optisch nicht vom historischen Vorbild unterscheiden werde. Die Stadt folgt damit dem Ergebnis einer Online-Befragung, wonach sich über 80 Prozent für den Wiederaufbau in originaltreuer Form und Kubatur ausgesprochen haben.

Stadtrat Schneider nannte als Grund für die Verzögerungen, dass der 1931 als Holzbauwerk errichtete 43 Meter hohe Turm ja damals mit Teeröl imprägniert worden sei. Das habe das Feuer noch stärker zum Lodern gebracht. Deshalb habe man sich beim Holzschutz umorientieren müssen. Um das Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, werden an einigen Stellen kaum sichtbare Stahl und Edelstahlelemente verbaut. Außerdem verkleide und sichere man den Turm mit einem dünnen, transparenten Netz so, dass ein Betreten außerhalb der Öffnungszeiten nicht möglich ist. Die zweite Verzögerung entstand durch die Tatsache, dass die unterirdischen Fundamente bestehen bleiben können, hingegen müssten die oberen erneuert werden. Schließlich seien die Treppen, früher von unterschiedlichen Höhen und Längen, zu „optimieren“. Außerdem wurden neue Sicherungsmaßnahmen beschlossen, um eine Wiederholungsgefahr der Brandkatastrophe zu verhindern.

Die Kosten für den Wiederaufbau bezifferte der Stadtrat auf rund 2,5 Millionen Euro. Voraussichtlich werden diese Kosten komplett von der Versicherung (vermutlich zwei Millionen Euro) gedeckt. An Geldspenden sind bei der Stadt Frankfurt rund 161 000 Euro eingegangen. Darüber hinaus wurden Sachleistungen für den Wiederaufbau in Aussicht gestellt. Größere Spenden übergaben beim Ortstermin  Dr. Christoph Schmitt (Verein für den Wiederaufbau des Frankfurter Goetheturms) in Höhe von über 21 000 Euro,  Beata von Pöll (Immobilien GmbH) mit rund 12 000 Euro sowie Martin Bendrick, Peter Löw und Matthias Schmidt (Dachdeckermeister Willy A. Löw AG), die als Sachleistungen das Dach des Turmes zum Anlass ihren 100jährigen Firmenjubiläums wieder herrichten wollen. Die Firma hatte schon das erste Dach gebaut. „All diese Unterstützungen erleichtern es, den Aussichtsturm zügig zu errichten und auch das Umfeld attraktiv zu gestalten. "Ich bin sehr beeindruckt vom bürgerschaftlichen Engagement in Frankfurt und der Region", sagte Jan Schneider. Er versicherte, dass auch künftig für das Betreten des Turmes keine Eintrittsgelder erhoben werden. Auf die Frage, ob man bei der Fahndung nach dem Brandstifter neue Erkenntnisse habe, teilte er mit, dass man nach wie vor bei der Ursachenforschung nicht viel weiter gekommen sei.