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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Nelson Müller erhält Goldenen Winzer

Sternekoch in Bad Dürkheim für Verdienste ausgezeichnet

von Michael Hoerskens

(29.01.2019) Von Michael Hörskens Der Sternekoch Nelson Müller ist von der Bad Dürkheimer Karnevalsgesellschaft „Derkemer Grawler“ mit dem „Goldenen Winzer“ ausgezeichnet worden. Der 39-Jährige ist der 45. Träger des Ordens, der alljährlich an eine Persönlichkeit aus Politik, Wissenschaft, Kultur oder Sport verliehen wird.

Nelson Müller trug sich im Beisein von Bad Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger in das Goldene Buch der Stadt ein.
Foto: Hörskens
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Bei einem Empfang im Rathaus trug sich Müller in das Goldene Buch der pfälzischen Kurstadt ein. Bürgermeister Christoph Glogger gab dabei dem Preisträger in einer Präsentation, die mit vielen Fotos untermalt wurde, zunächst einen Einblick in die Historie der Stadt. Diese reicht von Kelten über Römer bis zum Wurstmarkt, dem heute größten Weinfest der Welt.  Der Rathauschef beschrieb weiterhin die Sehenswürdigkeiten und Highlights Bad Dürkheims. Dabei verwies er auch auf die Bedeutung des Weins für die Stadt und die vielfältigen kulinarischen Genüsse in festerer Form wie etwa den Saumagen.

Glogger erwähnte ebenso die Geschichte der „Schönen Anna“, einer örtlichen Wirtin, die im 19. Jahrhundert mit ihren Küchenkünsten über die Grenzen  der Stadt bekannt gewesen war. Sie verköstigte viele Gäste aus Nah und Fern, sogar Prominenz wie die bayrischen Könige Ludwig I. und Max II., die spätere Königin Augusta oder den Autor des „Struwwelpeter“, Heinrich Hoffmann aus Frankfurt. Die Rezepte der „Schönen Anna“ sind in einem Kochbuch aus vergangenen Zeiten verewigt, welches Christoph Glogger dem Gast als Geschenk überreichte, daneben bekam Müller einige gute Tropfen als Anschauungsmaterial.

Der Fernsehkoch habe sich als „authentischer, außergewöhnlicher vielseitiger Gastronom und Sänger verdient gemacht“, hieß es in der Begründung der „Grawler“ für die Auszeichnung.  Man schätze ebenso seine Vorliebe für einen guten Wein zu einem guten Essen, ergänzte die Karnevalsgesellschaft.  „Ich hatte von der Auszeichnung schon gehört“, erzählte Nelson Müller beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. „Als ich dann erfahren habe, dass ich die Ehre erhalten sollte, war ich sehr überrascht. Und bin es immer noch“, sagte der in Ghana geborene und in Schwaben aufgewachsene Koch, der in Essen das Restaurant „Schote“ betreibt.

Die Pfalz kenne er von frühester Jugend an, erzählte Nelson Müller im Gespräch mit „Frankfurtlive.com“. „Wir haben mit der Familie oft in der Pfalz Urlaub gemacht, und wir sind hier auch viel gewandert“, berichtete der 39-Jährige. Schon damals habe er das Nationalgericht der Pfälzer, den Saumagen, genossen, teilte er mit. „Ich habe mich vor nicht allzu langer Zeit an einem Rezept für dieses Gericht versucht und ihm ein Kapitel in meinem neuen Kochbuch gewidmet“, strahlte Müller. „Heimatliebe - meine deutsche Küche“ heißt der Band, der im März erscheint.

Den Wein bezeichnete der Sternekoch als „Handwerk und Kulturgut zugleich“. Durch junge Winzer, die Neues ausprobieren, sei Bewegung in die Szene gekommen. Es sei erfreulich, das sich bei dieser Thematik neue Trends ergeben. „Wir erleben hier eine spannende Zeit“, urteilte Nelson Müller.  Er selbst bevorzuge Riesling, Grau- und Spätburger. „Und als Schwabe darf es natürlich auch gerne ein Trollinger sein“, schmunzelte der 39-Jährige.

Die offizielle Verleihung des Goldenen Winzers erfolgte schließlich bei einem Galaabend in Bad Dürkheimer Kurhaus. Die Auszeichnung wurde erstmals im Jahr 1974 verliehen. Sie dient seither dem Zweck, den Ordensträgern wie auch dem Kulturgut Wein zur Ehre zu gereichen. Erster Preisträger war übrigens der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl, der im nahen Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim wohnte.