Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Werbung
Werbung

MUSIKFEST Fremd bin ich ... am 23. September in der Alten Oper

Franz Schubert Winterreise

von Ilse Romahn

(18.09.2017) Julian Prégardien (Tenor) und Michael Gees (Klavier) gastieren am Samstag, 23. September, in der Alten Oper Frankfurt.

Bildergalerie
Julian Prégardien
Foto: Marco Borggreve
***
Michael Gees
Foto: Hermann und Clärchen Baus
***

Aufgebrochen, unterbrochen, kommentiert und interpretiert: In ihrem Beitrag zum diesjährigen Musikfest der Alten Oper Frankfurt setzen sich der Tenor Julian Prégardien und sein Partner am Klavier, Michael Gees, auf eigene Weise mit dem zentralen Werk des Musikfests auseinander. In ihrem Konzert am Samstag, 23. September 2017, um 20.00 Uhr im Mozart Saal stellen sie Franz Schuberts „Winterreise in einen „sinnvertiefenden Kontext geeigneter Kompositionen und Improvisationen“, so der Pianist Michael Gees, und können sich dabei auf ein historisches Vorbild berufen. Denn so wie der Bariton Julius Stockhausen und Clara Schumann 1862 in einer überlieferten Soiree in Hamburg die einzelnen Nummern der Winterreise mit kurzen Klaviersolobeiträgen unterbrachen (und sie auf diese Weise neu zugänglich machten), so nähern sich auch Julian Prégardien und Michael Gees dem großen Zyklus, indem sie die einzelnen Lieder durch kurze Klavierwerke in neue Sinnzusammenhänge stellen.

Mit Kompositionen von Domenico Scarlatti, Felix Mendelssohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach sowie Improvisationen von Michael Gees stellen die beiden Musiker Schuberts Zyklus in ein neues Licht, sich dabei darauf berufend, dass das, was heute als Sakrileg gilt – der Eingriff in einen in seiner Gesamtheit als unantastbar geltenden Zyklus – vor 150 Jahren selbstverständlich war. An Respekt gegenüber dem Original lassen es die beiden Künstler gleichwohl nicht mangeln: „Die Winterreise ist eine Ikone der Liedkunst und natürlich soll man sich ihr mit Achtung nähern. Aber wir wollen sie eben auch nicht unter Denkmalschutz stellen“, so Michael Gees. Ziel ist vielmehr, „dass das Gesagte und Gesungene gelten darf und nicht nur dargeboten wird. Die zusätzlichen Klavierstücke geben den Zuhörenden Zeit, es entsteht Raum für Empfindung und Mitgefühl. Ich denke, wir können Menschen nichts Kostbareres schenken als erlebte Zeit.“

Mehr über ihre neue Sicht auf die „Winterreise“ erzählen Julian Prégardien und Michael Gees im Übrigen dem Publikum nach dem Konzert in einem Künstlergespräch „An der Bar“ im Foyer Ebene 2, befragt werden sie dabei von dem Schubert-Experten Prof. Dr. Thomas Seedorf.

Ein weiterer Programmpunkt an diesem Tag ist mit der Wiederholung eines bewährten Formats innerhalb des Musikfests verbunden: Vor dem Konzert mit Julian Prégardien und Michael Gees, um 18.00 Uhr, trifft auf dem Podium des Albert Mangelsdorff Foyers ein „Quartett der Kritiker“ zusammen, um verschiedene Aufnahmen der „Winterreise“ zu vergleichen und analysieren. Diesmal beteiligen sich die aus diversen Fachmedien und überregionalen Tageszeitungen bekannten Autoren Jürgen Kesting, Wolfgang Schreiber, Albrecht Thiemann und Uwe Schweikert an der Diskussionsrunde. 

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Alten Oper Frankfurt

Ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain im Rahmen des Schwerpunktthemas „Transit“

€ 25,- / 32,- / 42,- / 49,- (Endpreise). Quartett der Kritiker: € 10,- (Endpreis) / Eintritt zum Gespräch „An der Bar“ frei
Tickethotline: (069)1340400 ▪  www.alteoper.de