Museumsuferfest: Viel Stoff im Weltkulturen Museum zu sehen

von Ilse Romahn

„Der Rote Faden“ präsentiert die kulturell vielseitigen Techniken der Textilproduktion. Warum ein Webstuhl die Grundlage für den ersten Computer bildete und wie ein Rückenwebgerät funktioniert, können Interessierte selbst herausfinden und ausprobieren.

Das Programm-Highlight am Samstag und Sonntag jeweils ab 12 Uhr ist die künstlerische Aktion „Endless Global Weaving” mit Susanna Sitterding, Künstlerin und Diplom Psychologin aus Frankfurt. Die Arbeit der Künstlerin ist im Weltkulturen Labor, Getäfelter Raum, Schaumainkai 37, zu sehen.

Susanna Sitterding fügt in ihrem stetig wachsenden Webstück „Endless Global Weaving“ – zurzeit über 40 Meter lang – Stoffe von Menschen aus verschiedenen Orten und Kulturen zusammen. Gibt man ihr ein Stück Stoff, so verwebt sie es zu einem endlosen Werk.

Besucher, die der Künstlerin ein Stück Stoff von etwa 50 Zentimeter Breite mitbringen, können Teil der Aktion werden, da Sitterding es im Weltkulturen Museum in ihr Werk einweben wird. Bisherige Stationen zum Weben und Ausstellen waren Brooklyn in den USA, Mauritius und die Cookinseln. Die Stoffe aber, die Sitterding von den Menschen erhielt, kommen aus der ganzen Welt.

Im Weltkulturen Labor spinnt die Schau „And the beat goes on…Rindenbaststoffe aus den Sammlungen des Weltkulturen Museums“ den roten Faden weiter und zeigt Beispiele dieser alternativen Form der Stoffbildung. Traditionelle und zeitgenössische Bedeutungen dieser Stoffe in Alltag, Ritual und Kunst werden vertieft.

Zu beiden Ausstellungen gibt es Führungen: Am Freitag, 25. August, um 16 Uhr führt Kurator und wissenschaftlicher Volontär Matthias Claudius Hofmann durch „And the beat goes on…“. Um 18 Uhr sowie am Samstag um 18 Uhr und um 17 Uhr in „And the beat goes on…“ bietet die Ethnologin Eva Neukirchner eine Führung an.

In der Ausstellung „And the beat goes on…“ haben Besucher die Möglichkeit, außergewöhnliche Accessoires aus Rindenbaststoff vom indonesischen Label Cinta Bumi Artisans zu erwerben. Die Rindenbaststoffe selbst werden von lokalen Kunsthandwerkerinnen in Sulawesi hergestellt und dann auf Bali von der Designerin Novieta Tourisia weiterverarbeitet.

Speziell zum Museumsuferfest bietet das Weltkulturen Museum alle Postkarten, Plakate, Stricksets, Taschen, limitierte Editionen zu „Der Rote Faden“, ausgenommen hiervon ist der Katalog, zum halben Preis an.

Öffnungszeiten während des ganzen Festes sind im Weltkulturen Museum am Freitag von 15 bis 22 Uhr, Samstag von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen beträgt sieben Euro mit Museumsufer Button. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.