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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Mozarts Betulia Liberata als Frankfurter Erstaufführung am 21. Juni im Bockenheimer Depot

von Ilse Romahn

(09.06.2017) Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) schrieb sein Oratorium Betulia liberata (Das befreite Bethulien) 1771 während einer Italienreise mit seinem Vater im Auftrag eines in Padua ansässigen Fürsten. Die Uraufführung ist mit keinem genauen Datum belegt, wird aber für 1772 angenommen.

Bildergalerie
Titus Engel
Foto: Detlef Baltrock
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Jan Philipp Gloger
Foto: Heinrich Völkel
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Der damals erst 15-jährige Mozart vertonte mit diesem Stoff ein seinerzeit unglaublich populäres Libretto Pietro Metastasios, das bereits in zahlreichen Vertonungen vorlag. Stilistisch bleibt seine Komposition der italienischen Tradition des Spätbarock verbunden, gemischt mit Anklängen an die großen Messen der damaligen Zeit. Nach deren Vorbild wechseln sich auch in Betulia liberata Da-capo-Arien mit das Geschehen kommentierenden Chorszenen ab.

Die Inszenierung besorgt Jan Philipp Gloger, der ab der Spielzeit 2018/19 den Posten des Schauspieldirektors am Staatstheater Nürnberg bekleiden wird. Zu seinen aktuell auf den Spielplänen zu findenden Produktionen zählen u.a. Wagners Der fliegende Holländer bei den Bayreuther Festspielen, Rossinis Il barbiere di Siviglia am Aalto-Theater Essen, Gounods Faust am Opernhaus Zürich und Mozarts Così fan tutte am Royal Opera House Covent Garden London. Über seine Frankfurter Inszenierung von Mozarts Azione sacra äußert er sich vorab wie folgt: „Unser Musiktheater-Projekt präsentiert sämtliche Arien und Chöre aus Mozarts Oratorium Betulia liberata in Originalreihenfolge. Es folgt trotzdem nicht der ursprünglichen Handlung des Librettos um die eingeschlossenen Hebräer und ihre Befreiung durch Giudittas Mord an Holofernes. Vielmehr erscheint die Giuditta-Geschichte als eine Episode in einem Mosaik aus Szenen und Figuren, die durch den Schauplatz einer Kirche zusammengehalten werden, zu der wir das Bockenheimer Depot umgestalten. (…) So entsteht auf assoziative, ungezwungene Weise eine Annäherung an die Frage nach Aufgabe und Bedeutung der christlichen Kirchen und auch ihrer Kirchenbauten in der Geschichte und heute."

Die musikalische Leitung liegt bei dem Schweizer Titus Engel, der als Spezialist sowohl für Alte als auch für Neue Musik gilt. 2013/14 debütierte er an der Oper Frankfurt mit Telemanns Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe im Bockenheimer Depot. Zu seinen aktuellen Projekten gehören u.a. die Uraufführungen von Elena Mendozas La ciudad de las mentiras am Teatro Real Madrid sowie Chaya Czernowins Infinite Now an der Opera Vlaanderen Antwerpen und am Nationaltheater Mannheim. Die Sängerriege besteht mit Theo Lebow und seiner Alternativbesetzung Michael Porter (Tenor) sowie Karen Vuong (Sopran I), Brandon Cedel (Bass) und Sydney Mancasola (Sopran II) fast ausschließlich aus Ensemblemitgliedern der Oper Frankfurt. Zu den Gästen zählt die türkische Mezzosopranistin Ezgi Kutlu (Alt), die jüngst als Maddalena in Rigoletto und Fenena in Nabucco an der Staatsoper Stuttgart zu erleben war.

Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Mittwoch, 21. Juni 2017, um 19.30 Uhr im Bockenheimer Depot

Weitere Vorstellungen: 23., 25., 26., 28., 29. Juni, 1., 2. Juli 2017

Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 25 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.