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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Motorradfahrer aus Leidenschaft: Horex Museum präsentiert den Rennfahrer Karl Bickel

von Ilse Romahn

(13.07.2017) Das was eine Motorradmarke berühmt, ja sogar zu einem Kult werden lässt, ist im Horex Museum Bad Homburg derzeit in zweifacher Form erlebbar: Zum einen ist es die technische Überlegenheit, sind es die Innovationen, die eine Marke besonders auszeichnen, zum anderen sind es die Rennfahrer.

Die Technik: Noch bis 6. September zeigt das Horex Museum deutsche Motorräder der 1950er und 1960er Jahre im Vergleich. Als Horex 1948 endlich die Genehmigung für den Bau eines 350-ccm-Motorrades erhielt, entstand das Flagschiff, die „Regina“. Allein optisch entsprach das Motorrad durch seine Form und das Styling mit viel Chrom allein optisch absolut dem Zeitgeist. Da konnten die Konkurrenten von BMW und NSU nicht mithalten, wie man eindeutig an den drei nebeneinander ausgestellten Maschinen sieht. Und technisch war die „Regina“ so überragend, dass sie zum industriellen Aushängeschild der jungen Bundesrepublik wurde. Der Export brachte sie in die ganze Welt, alle sieben Minuten verließ eine „Regina“ das Werk im Bad Homburger Industriegebiet.

Die Rennfahrer: Sie begründeten auf den Rennstrecken im In- und Ausland mit ihren Erfolgen den Markenruhm. Deshalb stellt das Horex Museum in der neuen Reihe „Motorradfahrer aus Leidenschaft“ – parallel zum jährlichen Modellwechsel – bekannte Motorradfahrer vor, die die Marke Horex berühmt machten. Als Erster steht Karl Bickel (1913-1994) im Fokus. Sein Sohn Karl-Heinz, 1935 geboren und bei vielen Rennen im Beiwagen sein Beifahrer hatte dem Horex Museum im vergangenen Jahr Pokale, Medaillen, Plaketten, Fotografien, Ehrenbriefe, Urkunden und Erinnerungsstücke übergeben, die von den großen Erfolgen seines Vaters zeugen.

Insgesamt brachten es Karl und Karl-Heinz Bickel auf 35 Gold-, 3 Silber- und 2 Bronzeauszeichnungen bei Geländefahrten und auf fünf 1. Plätze und zwei 2. Plätze bei Grasbahnrennen. Hinzu kamen zahlreiche Auszeichnungen für besonderes technisches Können. Karl Bickel wurde am 26. Februar 1913 in Bad Homburg geboren. Nach seiner Schulzeit begann er mit 14 Jahren eine Lehre in der Horex Columbus Werk KG. Nach dem 2. Weltkrieg machte er sich in Nieder-Eschbach mit einer Fahrrad- und Autowerkstatt selbständig. Gleichzeitig fuhr er weiter für Horex – nun als Werksfahrer.

Auch sein Sohn, Karl-Heinz Bickel (geb. 1935), begann seinen beruflichen Werdegang 1949 bis1953 mit einer Lehre zum Maschinenschlosser bei der Firma Horex. Bevor er als Maschinenbauingenieur zur Fa. Bosch, später zum Batelle-Institut und schließlich zur VDO Luftfahrt wechselte, begleitete er seinen Vater zwischen 1950 und 1954 bei zahlreichen Rennen im Beiwagen der 400er Horex-Regina.

Ausstellung „Motorradfahrer aus Leidenschaft: Karl Bickel (1913-1994)“, Horex Museum, Horexstraße 6, 61348 Bad Homburg v.d.Höhe. Bis 13. August, Öffnungszeiten Mittwoch 10 – 14 Uhr, Samstag + Sonntag 12 – 18 Uhr. Führung nach Anmeldung: museum@bad-homburg.de oder (06172)37618.