Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Werbung
Werbung

Motettenchor Frankfurt präsentiert Chormusik am 12. November in Dr. Hoch`s Konservatorium

von Ilse Romahn

(06.11.2018) Am Beginn des Programmes steht "Kaddish", ein Lied, das Maurice Ravel (1875-1937)1914 für die Russische Opernsängerin Alvina Alvi schrieb. Er vertonte damit einen der wichtigsten jüdischen Gebetstexte. Dabei lehnte er sich stilistisch an die gebräuchlichen Tonleitern und die Verziehrungskünste der Synagogalmusik an.

'Kaddish' bedeutet im Aramäischen „Heiliger“ und ist ein Lobgesang auf die Heiligkeit Gottes, verbunden mit der Hoffnung auf Erlösung. In der jüdischen Liturgie steht es traditionell am Ende eines Gottesdienstes. Damit möchten wir der Opfer der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 gedenken.

Im Mittelpunkt steht Gabriel Faurés "Requiem" op.48. Die zu hörende Fassung ist eine auf die Orgel reduzierte Version von Faurés Orchesterpartitur in der Bearbeitung des Amerikaners Norris L. Stephens. Sie gibt dem Werk eine intime, sakrale Note ohne dabei in die musikalische Substanz einzugreifen. Dadurch bekommt der Organist Raum, die ästhetischen Anforderungen eines impressionistisch geprägten Orchestersatzes auf das Klangbild eine Kirchenorgel zu übertragen.

Neben dieser interessanten Variante des Stückes wird zeitgenössische Chormusik in verschiedenen Besetzungen erklingen. „The Beatitudes“ des estnischen Komponisten Arvo Pärt (1935) ist eine Vertonung der Seligpreisungen, die traditionell zum Allerheiligenfest erklingen. Der Chorteil des Stückes wird nur von einzelnen Pedaltönen der Orgel gestützt, der dann in ein ausladendes Orgelsolo am Schluss des Stückes mündet und dem meditativen Anfangsteil ein hymnisches Ende entgegenstellt.

„Peace upon you, Jerusalem“ ist eines der wenigen Frauenchorstücke von Arvo Pärt. Es wurde 2002 für den 'Estonian TV Girls Choir' geschrieben. Im Mittelpunkt des englischen Bibeltextes des 122 Psalmes steht der Wunsch nach Glück und Frieden in Jerusalem.

Ein sehr selten zu hörendes Stück ist das "Magnificat" des französischen Komponisten und Orgelvirtuosen Naji Hakim (1955) für Frauenstimmen und Orgel aus dem Jahr 2007. Hakims überaus farbenreiche Klangsprache steht ganz in der Tradition französischer Kirchenmusik, die die tonalen Bezüge nie verlässt und trotz eines zum Teil komplexen Chor- und Orgelsatzes die Textverständlichkeit immer gewährleistet. Das Magnificat als Lobgesang Marias aus dem Lukas-Evangelium weist bereits auf Weihnachten hin.

Damit schließt sich der Kreis der erwähnten Themen, vom vergangenen Gedenktag der Heiligen über das Totengedenken eines Requiems bis hin zum nahenden Advent.

Das Konzert in Dr. Hoch`s  Konservatorium (Frankfurt, Sonnemannstraße) beginnt um 20 Uhr.

Karten zu 20,- € , ermäßigt 10,- €, über karten@motettenchor-frankfurt.de und an der Abendkasse   

http://www.motettenchor-frankfurt.de