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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Mini Sharacudas holen drei Titel

von Adolf Albus

(13.08.2018) Die Gardetanzgruppe „Mini Sharacudas“ der Tanzgemeinschaft Lorsbach / Nordenstadt war in diesem Jahr sowohl auf nationalem als auch auf internationalem Parkett erfolgreich.

Die Mini-Sharacudas der TG Lorsbach Nordenstadt beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Hofheim
Foto: Stadt Hofheim
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In der Tanzrichtung Marsch gewann sie in der Altersklasse bis 12 Jahren die Hessischen-, die Deutschen und die Europameisterschaften. Diesen großartigen dreifachen Erfolg würdigte die Stadt Hofheim nun mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. Die Tanzgemeinschaft gibt es seit drei Jahren und verbindet Kinder, Jugendliche und Eltern durch das Tanzen.

Hofheims Bürgermeisterin Gisela Stang beglückwünschte die jungen Tänzerinnen während einer Feierstunde im Hofheimer Rathaus: „Diese Erfolge sind vor allem ein Zeichen für die großartige Nachwuchsarbeit des Tanzsportclubs Nordenstadt und des Turnvereins 1885 Lorsbach. Die Tänzerinnen haben tollen Teamgeist bewiesen und mit ihrer hervorragenden Leistung viele überrascht.“

Tatsächlich hatten die Verantwortlichen am Anfang der Saison noch einen freiwilligen Abstieg in die 2. Bundesliga nachgedacht. Grund war der Verlust vieler Starterinnen, die in die nächste Altersstufe gewechselt waren. Man entschied sich dagegen und der Erfolg gibt allen Beteiligten recht. Gisela Stang dankte allen Tänzerinnen, Trainerinnen, Familien und mitgereisten Fans, die sich dafür engagiert haben.

Hessenmeister wurde die Tanzgemeinschaft im April in Neu-Isenburg. Die Deutsche Meisterschaft sicherte sie sich ebenfalls im April in Hocheim am Main. „Eurodance 2018“ war dann im Mai die offizielle Europameisterschaft im Garde- und Showtanz.  in Dornbirn (Österreich) statt. Mehr als 2.000 Teilnehmer aus vier Nationen waren dabei. In insgesamt elf Disziplinen, in unterschiedlichsten Altersstufen, wurden die Europameistertitel vergeben. Die Aufführungen wurden von einer Fachjury bewertet. Die Wettkämpfe der Schüler, Jugendlichen und der Hauptklasse (ab 16 Jahre) sind unterteilt in Schau- und Gardetanz, hier wiederum in Einzel-, Duo- und Gruppenauftritte sowie mit und ohne Hebefiguren. Die Choreographien sind Kunstwerke der Extraklasse.

Bei den Europameisterschaften tanzten elf Schülerinnen aus der Tanzsportgemeinschaft Lorsbach Nordenstadt. Zudem waren zwei Ersatztänzerinnen, drei Betreuerinnen, etliche Fans und Melanie Pfeifer als Trainerin dabei. Die „Mini-Sharacudas“ setzten sich gegen Tanzformationen aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Österreich durch. Gardetanz ist auf die Mädchentruppen der Revuetheater aus den 20er und 30er Jahren zurück zu führen. Karnevalvereine griffen diese Idee auf und schickten auf ihren Sitzungen Mädchengarden auf die Bühne. In Deutschland wurde in großen Gruppen zu Marschmusik im 4/4 Takt getanzt. Gleichzeitig entwickelte sich in den Niederlanden und Belgien ein anderer Tanzstil. Inspiriert von der slawischen, slowenischen und bayerischen Volksmusik wurde hier zu Polka-Musik im 2/4 Takt getanzt. Heute werden auf den Turnieren des Deutschen Verbandes für Garde- und Schautanzsport (DVG) beide Tanzrichtungen stilrein und deutlich voneinander getrennt getanzt und bewertet.

Der Wandel vom karnevalistischen Tanz zum modernen Tanzsport zeigt sich auch äußerlich durch die flotten, sportlichen Kostüme - Hüte und Perücken sind längst verschwunden und gehören der Vergangenheit an. Gardetanz ist mittlerweile zu einer jungen, populären Sportart geworden. Der hohe sportliche und tänzerische Leistungsstand der Formationen und Solisten aus den Vereinen des DVG präsentiert sich auf den bundesweit stattfindenden Ranglisten- und Masters-Turnieren, den Landesmeisterschaften, Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften.

Der Marschtanz ist ein geradliniger Tanz mit militärischer Haltung. Schnelle, zackige Bewegungen, Geradlinigkeit und Genauigkeit sowie die Vielfalt der unterschiedlichen Formationen wie z. B. Diagonalen, Halbkreis, V oder Stern ist deren Schwerpunkt.  Ideenreiche Schritt- und Battementkombinationen ergänzen dies. Es darf keine Dominanz von Einzelpassagen entstehen. Der Schwerpunkt liegt neben der Choreographie auf Synchronität und Präzision.