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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Markt der Möglichkeiten in Hofheim

Fairer Handel zum Anfassen im Haus der Jugend

von Adolf Albus

(21.09.2018) Suppe kochen, Apfelsaft pressen, Möbel bauen und Kunst aus Müll basteln – das alles und noch einiges mehr gab es beim „Fairen Markt der Möglichkeiten“ im Haus der Jugend. Das Team Jugendarbeit der Stadt Hofheim lud am vergangenen Dienstag zu diesem Markt in das Hofheimer Wasserschloss ein.

Carolin Tonk von der Hofheimer Jugendarbeit und Bürgermeisterin Gisela Stang
Foto: Stadt Hofheim
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Viele bunte Stände füllten den Innenhof des Schlosses. Das Haus der Jugend will in den kommenden Monaten zu einem Fairen Haus der Jugend werden. Der Faire Markt der Möglichkeiten war der Auftakt für diesen Prozess.

„Man kann gar nicht früh genug anfangen, das Thema Fairer Handel und Faires Leben allgemein an junge Menschen zu vermitteln. In diesem Bereich liegt viel Arbeit vor uns und für die kommenden Generationen wird das Thema noch wichtiger werden“, sagte Bürgermeisterin Gisela Stang. Der Faire Markt der Möglichkeiten bot Jugendliche bei verschiedensten Workshops und Mitmach-Angeboten die Möglichkeit, sich dem Thema mit Spaß und ohne erhobenen Zeigefinger zu annähern und gleichzeitig das Haus der Jugend kennen zu lernen.

Upcycling und Urban Gardening gab es am Stand der Clement Stiftung zu entdecken. Die Jugendlichen bastelten dort kreative Blumenarrangements in Blumentöpfen aus Tetrapack, die das Haus der Jugend schmücken werden. Aus gebrauchten Paletten hämmerten die Teilnehmer außerdem Loungemöbil für das Haus der Jugend zusammen. Diese bemalten die Jugendlichen anschließend. Inspiration dazu gab die Werken AG der Elisabethenschule, die einige ihrer selbst gebauten Möbel zeigte. Dazu bot die VHS an ihrem Stand eine Nähstation mit Nellis Ateler an, um Sitzkissen für die Möbel zu nähen. „Der Markt war sehr gut besucht und die offene Gestaltung hatten wir den ganzen Tag viel Laufpublikum, das auch aktiv bei den Workshops mitgemacht hat“, sagte Carolin Tonk vom Team der städtischen Jugendarbeit. „Es waren auch viele bekannte Gesichter aus unserem Offenen Treff da und haben sich eingebracht.“

In einer anderen Ecke des Markts drehte sich alles um das Thema Faires Obst. Der Weltladen zeigte einen Film über Bananenproduktion, der anschauliche machte, warum die konventionellen Methoden Nachteile für viele Menschen bringen. An der Apfelpresse der Ecokids probierten viele der jungen Besucher erstmals in ihrem Leben frisch gepressten Apfelsaft und waren begeistert von dem Geschmack. Die Kenia AG der Elisabethenschule bot Smoothies aus fair gehandelten Früchten an und verkaufte ihre selbst gestalteten Turnbeutel. Frisches Obst gab es auch am Stand des Hofheimer Lindenhofs.

Um 16 Uhr besuchte dann Pater Shay Cullen den Fairen Markt der Möglichkeiten. Der mehrfach für den Friedensnobelpreis nominierte Gründer der „Preda-Stiftung“ hat mit dem Prinzip des fairen Handels wichtige Einkommensmöglichkeiten für ehemalige Straßenkinder auf den Philippinen geschaffen. Schüler und Schülerinnen der Elisabethenschule führten ein Interview mit ihm, die Besucher kamen anschließend mit ihm ins Gespräch.

Eine nachhaltige Lebensweise und den fairen Handel in Hofheim zu fördern, ist dem Team Jugendarbeit ein großes Anliegen. Hierbei gilt es ganz besonders bei jungen Menschen anzusetzen und ihnen spielerisch gerechte Produktionsbedingungen und soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen aufzuzeigen. Der Faire Markt der Möglichkeiten war ein toller Startschuss für dieses Projekt, der ohne die zahlreichen Förderer und Kooperationspartner nicht möglich gewesen wäre: Lions Club Damen Hofheim, VHS Main-Taunus, Clement Stiftung, Engagement Global, Katholisches Bezirksbüro Main TaunusEcokids Education, Lindenhof Hofheim, Kenia AG der Elisabethenschule, die Konfirmanden der Johannesgemeinde Hofheim, Weltladen Hofheim e.V., Tafel Hattersheimer - Hofheim. Die Erlöse des Tages gingen an die Hattersheimer - Hofheimer Tafel.