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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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"Manon Lescaut" an der Oper Frankfurt

Dramma lirico in vier Akten von Giacomo Puccini

von Ilse Romahn

(21.10.2020) Manon Lescaut von Giacomo Puccini (1858-1924) in der Sicht des dem katalanischen Künstlerkollektiv La Fura dels Baus angehörenden Regisseurs Àlex Ollé zählt zu den großen Erfolgen der Frankfurter Opernsaison 2019/20.

Bildergalerie
Manon Lescaut und Chevalier Renato Des Grieux
Foto: Barbara Aumüller
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Manon Lescaut (rechts von der Stange) und Statisterie der Oper Frankfurt
Foto: Barbara Aumüller
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Ollé hat sich von seinem Bühnenbildner Alfons Flores ein sehr realistisch anmutendes Setting bauen lassen, in dem die Geschichte Manons ebenso realistisch erzählt wird: Busbahnhof, Tabledance-Bar, Flüchtlingslager. Im letzten Akt ist die Bühne leergeräumt, nur die monumentalen Lettern des Wortes LOVE ragen einsam in den Schnürboden. In deren Schatten haucht Manon elendig ihr Leben aus. So zeigt Ollé seine Protagonisten auf der verzweifelten Suche nach Liebe und wie sie, obwohl sie diese gefunden zu haben scheinen, dennoch scheitern. „Das ewige Opern-Paradox, sehr italienisch, sehr heutig-packend und trotzdem stückkonform, dabei sehr begeisternd in Frankfurt" schrieb Manuel Brug in seinem Blog www.klassiker.welt.de nach der Premiere am 6. Oktober 2019, und die Rhein-Neckar-Zeitung bringt es auf den Punkt: „Puccini für das 21. Jahrhundert."

Zum Inhalt: Manon, die auf Geheiß ihres Vaters ins Kloster gebracht werden soll, erreicht mit ihrem Bruder Lescaut die Stadt Amiens. Dort verliebt sich der Student Des Grieux augenblicklich in sie. Doch auch der Steuereintreiber Geronte zeigt Interesse an dem Mädchen und plant dessen Entführung. Des Grieux kommt ihm zuvor und ergreift mit Manon die Flucht. Da er aber ihrem Luxusbedürfnis nicht gerecht werden kann, verlässt sie ihn für Geronte. Mit ihm lebt sie in Wohlstand zusammen, bis sie die Sehnsucht nach Des Grieux plagt. Als beide wiedervereint sind, wollen sie abermals fliehen. Manon wird jedoch verhaftet und deportiert. Des Grieux darf sie nach Amerika begleiten. Dort stirbt Manon auf der erneuten Flucht in den Armen des Geliebten.

Die musikalische Leitung übernimmt Sesto Quatrini, derzeitiger Künstlerischer Leiter des Litauischen Nationaltheaters für Oper und Ballett in Vilnius. Der Italiener gab 2019/20 mit Rossinis Otello sein Debüt an der Oper Frankfurt und dirigierte unlängst Donizetti L’elisir d’amore am Théâtre du Capitole in Toulouse. Die italienisch-amerikanische Sopranistin Jessica Rose Cambio (Manon Lescaut) singt erstmals in Frankfurt. Zu Cambios aktuellen Engagements gehören Nedda in Leoncavallos I pagliacci in New Orleans und Liú in Puccinis Turandot in Tulsa. Auch der Tenor Martin Muehle (Chevalier Renato Des Grieux) gibt sein Frankfurt-Debüt. Der Sänger mit deutsch-brasilianischen Wurzeln war kürzlich als Don José (Bizets Carmen) in Köln, als Turiddu und Canio (Mascagnis Cavalleria rusticana und Leoncavallos I pagliacci) in Barcelona sowie als Giordanos Andrea Chénier an der Deutschen Oper Berlin zu erleben. Von 2017 bis 2019 gehörte der slowenische Bariton Domen Križaj (Lescaut) dem Opernstudio des Theater Basel an. Von dort wechselt er nun zur Spielzeit 2020/21 ins Ensemble der Oper Frankfurt, wo er sich zuvor im September 2019 dem hiesigen Publikum mit einem vielversprechenden Liederabend vorstellte. Angeführt von Ensemblemitglied Alfred Reiter (Geronte de Ravoir) sind fast alle weiteren Partien mit Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt neu besetzt.

Wiederaufnahme: Samstag, 31. Oktober 2020, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 8. (18.00 Uhr), 13., 15. (18.00 Uhr), 21. November 2020
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 116 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)

Ab dem 7. eines Monats sind Karten für den Folgemonat bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich.