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Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

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Mainovas Kundenzahl erstmals über 700 000

Hohe Investitionen für regionale Infrastruktur

von Karl-Heinz Stier

(23.04.2018) Bei der Vorstellung der Mainova- Unternehmensbilanz 2017 appellierte ihr Vorstands-Vorsitzender Dr. Constantin H. Alsheimer an die neue Bundesregierung, die Weichen in der deutschen Energiepolitik künftig auch neu zu stellen. So sollte unter anderem die Energiewende grundsätzlich technologieoffen und marktlich-wettbewerblich umgesetzt werden.

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Aufkunftgeber bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2017 (v.l.n.r.:) Vorstands-Vorsitzender Dr. Constantin Alsheimer und Norbert Breidenbach (Vorstand)
Foto: Karl-Heinz Stier
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Das Mainova-Heizkraftwerk – hier kommt die Energie her.
Foto: Karl-Heinz Stier
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„Eine verfrühte, dogmatische Vorfestlegung, wonach die Umsetzung der Energiewende durch eine reine Elektrifizierung aller Sektoren erfolgen soll, halte ich für falsch“, so der Mainova-Chef. Insbesondere Gas sowie die Power-to-Gas Technologie könnten sich zu einem wichtigen Baustein der Energiewende entwickeln. Hierfür sei aber ein fairer Ordnungsrahmen erforderlich. „Es sollen sich diejenigen Technologien, die die Reduktion der CO2-Emissionen zu den geringsten volkswirtschaftlichen Kosten ermöglichen, durchsetzen können“.  Gerade der letzte sonnenarme Winter habe gezeigt, wie problematisch es ist, keine Speicher zu haben. Dr. Alsheimer begrüßt die Ankündigung des neuen Wirtschaftsministers, dass die Erneuerbaren Energien in 4 bis 5 Jahren ihre Rentabilität erreichen. „Wir kommen damit wieder zum Markt zurück.“

Rückblickend auf den Geschäftsbericht 2017 wies der Vorstands-Vorsitzende darauf hin, dass die positive Entwicklung der letzten Jahre sich auch im letzten Jahr fortgesetzt habe. Das bereinigte Ergebnis belief sich  auf 132,2 Millionen Euro (ein Plus von 29.9 Millionen gegenüber 2016). Auch beim Umsatz war ein Zuwachs festzustellen. Er liegt jetzt bei 1.999,7 Millionen Euro ein Plus von 29,1, Millionen Euro.

Beim Blick auf die einzelnen Segmente  erweist sich die Erzeugung von Wärme und Strom sehr profitabel. Es verbesserte sich um 37,6 Millionen Euro auf 16 Millionen (Vorjahr - 21,6 Mio). Ursache sind im Vergleich zu 2016 geringere Risikovorsorgen für die Gaswerke Irsching und Bremen. Zudem lieferten erste Synergien des Wärmeversorgungskonzepts ein einen positiven Ergebnisbeitrag.

Bei der Stromversorgung hinkt das Ergebnis hinter dem des Vorjahres hinterher (minus 11,3 Millionen Euro). Ursache sind regulatorische Vorgaben im Netzgeschäft. Ein minimaler Fortschritt gab es auch bei der Wärmeversorgung. Im Bundesgebiet traten günstigere Anbieter bei der Fernwärme auf. Konsequenz: die Preise wurden zum 1. Februar 2018 angepasst.

Erfreulich dagegen der Ausbau der Marktsituation. Mainova hat 2017 hat die Anzahl ihrer Kunden weiter gesteigert und erstmals die Marke von 700 000 Kunden übertroffen. Das ist ein Plus von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir überzeugen nicht nur mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, sondern auch mit unseren fairen Vertragsbedingungen und hoher Servicequalität“, erklärte Alsheimer, der zugleich darauf hinwies, dass die Stadt Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet ein überdurchschnittliches Bevölkerungswachstum und eine zunehmenden Verdichtung verzeichnen..

Mainova unterstützt ihre Kunden auch, lokal Energie zu erzeugen, so z.B. dass Eigenheimbesitzer zuhause über Solar selbst Strom erzeugen und speichern. Auf großes Interesse stoßen auch  die Mieterstrommodelle, mit denen die Mieter durch lokal erzeugten Strom  direkt an der Energiewende partizipiert werden. Auch hinsichtlich der eigenen Produktlösungen im Bereich der E-Lade-Infrastruktur im privaten und halböffentlichen Sektor sieht Mainova eine gute Entwicklung. So hat sie bereits 46 Tankstellen eingerichtet („Wir sehen die Energiewende als Herausforderung und Chance“).

Für das Geschäftsjahr 2018 geht Mainova unter den aktuellen Rahmenbedingungen „von einem operativ stabilen Ergebnis aus“. Das bereinigte Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) werde in Anbetracht der gesetzlichen Rahmenbedingungen bei den Netzentgelten voraussichtlich leicht unter dem Vorjahresniveau liegen, so  der Unternehmenschef-Chef Dr. Alsheimer.