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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Mainova betreibt Kraftwerk mit höchster Kälteleistung in Europa

Auch Heizwasser wird über Leitung 9 km zum Flughafen transportiert

von Karl-Heinz Stier

(10.08.2017) Man nennt sie spaßhalber die „Wolkenfabrik“, obwohl sie äußerlich wie ein normales Bürogebäude aussieht. Dennoch hat sie eine wichtige Aufgabe: die Mainova AG versorgt mit ihr den Flughafen - je nach Bedarf und Jahreszeit - mit Wärme und Kälte.

Mainova-Chef Dr. Alsheimer, Kämmerer Bürgermeister Becker, Betriebsingenieur Köstling, Fraport-Chef Dr. Schulte
Foto: Sven Birgmeier/Mainova AG
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Der Spitzname „Wolkenfabrik“ erklärt sich  aus der technischen Anlage des Gebäudes am Flughafen.  47 wohnwagengroße Kühltürme stehen auf dem unscheinbaren Dach und sorgen für typische Dampfschwaden. Die Kälte wird im Gebäude durch Kompressionsmaschinen erzeugt. Dabei wird ein Kältemittel verdichtet und wieder verflüssigt. Die dabei entstehende Wärme wird nicht wie beim Kühlschrank an die Luft abgegeben, sondern mit den Kühltürmen auf die erforderliche Temperatur abgekühlt.

Soweit das leicht komplizierte Verfahren des Heiz-Kälte-Kraftwerkes. Die Mainova-Anlage musste in ein bereits bestehendes Gebäude des Flughafenbetreibers eingebaut werden. Neun Turbo-Kompressions - Kältemaschinen erbringen 67 Megawatt Kälteleistung. Somit ist das Kraftwerk am Frankfurter Flughafen das mit der größten Kälteleistung in Europa.

„Es ist beeindruckend, wie auch bei außergewöhnlichen Bedingungen zuverlässig und immer passend Wärme oder Kälte zur Verfügung gestellt wird“, unterstrich Mainova-Vorstands-Vorsitzender Dr. Constantin H. Alsheimer, der den Bürgermeister und Stadtkämmerer Uwe Becker bei seinem Sommerbesuch begleitete. Beckers Kommentar: „Die Leistung des Heiz-Kälte-Werkes bildet letztendlich die Grundlage für den reibungslos funktionierenden Frankfurter Flughafen und liefert die Energie für die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort. Auch das macht diese Anlage so besonders attraktiv“.

Auch der Flughafen-Chef Dr. Stefan Schulte nahm an der Besichtigung teil. „Mit der Mainova haben wir vor mehr als 20 Jahren dieses innovative und hochkomplexe System entwickelt. Seitdem versorgt es vor allem die technischen Anlagen störungsfrei, die maßgeblich zum fluggastfreundlichen Ablauf beitragen“.

Neben Kälte ist Mainova auch für die Wärme zuständig. Das Heizkraftwerk in Niederrad versorgt den Flughafen über eine neun Kilometer lange Fernwärmeleitung, die mitten durch den Stadtwald läuft, mit Heizwasser. Drei Dampferzeuger am Flughafen unterstützen diese Fernwärmeversorgung als Ausfallreserve und Spitzenlastabdeckung.