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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Luminale 2018: Frankfurt leuchtet wieder

6 Tage Lichtkunst an 149 städtischen Projekten auch in Offenbach

von Karl-Heinz Stier

(14.03.2018) Frankfurt wird im Frühjahr nächsten Jahres wiederum im imposanten Lichterglanz erstrahlen. Obwohl noch über ein ganzes Jahr ins Land geht, haben die Verantwortlichen verkündet, dass das Licht – und Kulturfestival ein neues Gesicht erhält. Ab 2018 geht es in Frankfurt und Offenbach mit einem überarbeiteten Konzept an den Start.

Bildergalerie
Frankfurt Fades - Ein Projekt von Philip Geist
Foto: Frankfurt Fades, Philip Geist, Luminale2018
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Alte Oper
Foto: Alte Oper, Karmachina, Luminale2018
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Vom 18. bis 23. März geht die Luminale zum 9. Mal an den Start – diesmal als Bienale für Lichtkunst und Stadtgestaltung. Ziel ist es, an der Schnittstelle von Kunst, Technologie und Urbanität einen Impuls für die Positionierung der beiden Städte Frankfurt und Offenbach als attraktive Zukunftsstandorte zu geben.

Das Lichterfest, das zu den größten Veranstaltungen in Frankfurt und der Region Rhein-Main zählt, findet alle zwei Jahre zeitgleich zur internationalen Fachmesse Light & Building statt. Diesmal- mit neuem Konzept - sind die beiden Städte nicht nur Bühne für die Lichtkunst, sondern auch selbst Gegenstand des Festivals. Die Anwesenheit von Fachexperten und Künstlern aus dem In- und Ausland wird zum Anlass genommen für einen interdisziplinären Diskurs über Stadt und Zukunft. „Das neue Konzept schärft das Profil unserer Stadt als Vorreiter moderner Stadtentwicklung“, betont Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, der Schirmherr der Luminale ist.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die zum Ort künstlerischer Auseinandersetzung mit Licht und Stadt in vielfältiger Form werden:

Philipp Geist inszeniert den Römer als begehbare Lichtinstallation, das die Besucher auf einer großflächigen Bodenprojektion durchschreiten können. Eine Probe seiner Animationen ist schon jetzt vor Ort zu sehen. Er forderte die Bevölkerung auf, Worte und Satzfragen zum Thema Frankfurt, Römer, Altstadt, Moderne und Menschen einzureichen, die er auf Nebelwänden kurzfristig sichtbar macht. Sich selbst sieht Geist eher als Maler und seine Arbeit „als Farbmalerei in bewegter Form“ auf der Fassade des Römers.

Zum ersten Mal bei einer Luminale dabei ist die Alte Oper als öffentliches Gebäude. Das italienische Künstlerkollektiv Karmachina beleuchtet in einer Video-Mapping-Show die Geschichte der Alten Oper, sieben Mal zehn Minuten lang am Abend von der Gründung im 19.Jahrhundert über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis zum Wiederaufbau in den 70er Jahren. Ein 3D-Sound-System begleitet das multimediale Ereignis.

Die Wiener Künstlerin Victoria Coeln schafft in der St. Katharinenkirche einen polychromen Lichtraum. Nach Mitteilung der Festspieldirektorin Isa Rekkab beteiligen sich insgesamt 14 Kirchen an dem Festival.

Die Fassade des Bauprojekts Kornmarkt Arkaden wird zur größten Popkorn-Maschine der Welt. Die Besucher klatschen in die Hände und produzieren damit Popkorn. Je mehr sie klatschen, umso mehr Popkorn wird auf der Fassade „produziert“. Viele Menschen könnten die Maschine zum Überkochen bringen.

Neu ist u.a. auch ein Light Walk, der 35 künstlerische Arbeiten aus allen Kategorien zu einer innerstädtischen Galerie der Lichtkunst zusammenfasst und Wahrzeichen sowie Denkmäler mit unentdeckten und abseitigen Orten verbindet. Interessierte können den Light Walk in zahlreichen Führungen erkunden. Die kompakten Spaziergänge verbinden Stadtgeschichte mit aufregender Lichtkunst. Der Parcours erstreckt sich über 3,5 Kilometer im Zentrum der Stadt.
Herauszuheben ist noch die Fassade der Europäischen Zentralbank (EZB), die sich in eine animierte Street-Art-Galerie verwandelt und den Baubeginn des Eisernen Steges vor 150 Jahren, den Fabian Thiele zum Anlass für eine Typo-Installation nimmt und mit einem Gedicht des Frankfurter Mundartdichters optisch unterlegt.

Eröffnet wird die 9. Luminale am Sonntag, dem 18. März, um 19.30 Uhr, mit einem Grußwort des Schirmherrn OB Feldmann. Alle Frankfurter und Gäste sind auf dem Römerberg eingeladen. Der Videokünstler Philipp Geist wird zu diesem Zeitpunkt am Römer das Licht anschalten. Die Besucher können Lichtobjekte aller Art mitbringen – Lampions, Taschenlampen, leuchtende Schnürsenkel, LED-Spielzeug, Kerzen, Knicklichter und was es sonst noch alles an Lichtobjekten gibt. Am Donnerstagabend, dem 22.3.2018, stehen dann alle Kinder und Schüler mit ihren Eltern bei einem Lichterumzug „Mobile Lichtcluster“ im Mittelpunkt. Treffpunkt ist 19.45 Uhr am Eisernen Steg auf der Sachsenhäuser Seite. Der Umzug dauert etwa eine Stunde.

Zu der Luminale, die seither die Messe Frankfurt umfangreich fördert und unterstützt, werden 200 000 Besucher erwartet.

www.luminale.de