Lorsbach zählt den Fahrradverkehr

von Adolf Albus

Bevor Markierungen und Schilder die Fahrradstraße ausweisen, wird die Hochschule Darmstadt, vertreten durch das studentische Projektbüro Verkehrswesen, von Montag, 28. August, bis wenigstens Montag, 11. September, eine mobile Fahrradzählstelle einrichten. So kann später – nach weiteren Zählungen – der Radverkehr vor und nach Einrichtung der Fahrradstraße verglichen und ausgesagt werden, wie er sich entwickelt.

Die Fahrradzählstelle wird in Höhe der Hausnummern 4 bis 6 eingerichtet werden. Die Zählstelle besteht aus zwei auf dem Asphalt verlegten Schläuchen sowie einer damit verbundenen kleinen Zähleinheit.

Werden die Schläuche von einem Radfahrer überfahren, wird mit Hilfe der Technik zeitgleich die Geschwindigkeit des Radfahrers und der Abstand zwischen Vorder- und Hinterrad ermittelt. Anhand dieser Daten kann das System Fahrräder und Kraftfahrzeuge differenziert erfassen. Die Zähleinheit ist mit einem Display verbunden, das anzeigt, wie viele Fahrräder heute und dieses Jahr die Stelle passiert haben.

Der Radverkehr ist in der Talstraße zwar nicht die überwiegende Verkehrsart. Jedoch ist sein Anteil von circa 20 Prozent am Verkehrsaufkommen hoch.

Da die Talstraße parallel zur stark befahrenen Hofheimer Straße verläuft, wird für die Radfahrerinnen und –fahrer eine attraktive Alternative geschaffen. Weiterhin erfüllt die Talstraße wichtige Verbindungsfunktionen, etwa zum Lorsbacher S-Bahnhof, nach Hofheim über den Heinrichsweg oder nach Eppstein und Kelkheim-Münster. Sie ist Bestandteil des Schulwegeplans zur Grundschule. Hier befinden sich das Gemeindezentrum, die Kindertagesstätte, die Bücherei und ein öffentlicher Kinderspielplatz.

Nach der Einrichtung der Fahrradstraße haben Radlerinnen und Radler Vorrang vor dem übrigen Verkehr. Erlaubt ist ihnen dann zum Beispiel mit Rücksichtnahme auf die anderen Verkehrsteilnehmer und entgegenkommende Radler, nebeneinander zu fahren. Das ist möglich wegen der Straßenbreite von sieben bis acht Metern, selbst bei einseitigem Parken und Begegnung mit einem Kraftfahrzeug.

Mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehrsaufkommen von 535 Fahrzeugen erfüllt die Talstraße die Funktion einer Anliegerstraße und ist daher als Fahrradstraße geeignet. Schon jetzt gilt dort Tempo 30. Auto- und andere Kraftfahrer müssen gegebenenfalls jedoch ihre Geschwindigkeit verringern, um eine Behinderung oder Gefährdung von Radfahrern zu vermeiden.