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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Legalisierung von Cannabis verharmlost Gefahren

„Das PatientenForum“ warnt vor dem Genuss von Marihuana

von Norbert Dörholt

(30.08.2019) In Deutschland wird derzeit heftig über die Legalisierung von Cannabis gestritten, handelt es sich doch um die am häufigsten illegal konsumierte Droge. Rund vier Millionen Menschen rauchen in Deutschland regelmäßig Marihuana. Es gibt Cannabis mittlereile sogar auf Rezept. „Doch“, so mahnt der Präsident des Bundesverbandes für Patienten- und Versicherteninteressen „Das PatientenForum“ e.V. in Mainz, Manfred Pfeiffer, die Legalisierung von Cannabis verharmlost die medizinischen Gefahren.“

Ob bei chronischen Schmerzen, Grünem Star oder rheumatischen Beschwerden – die Patienten versprechen sich von Cannabis eine geradezu magische Wirkung. Cannabis ist ein Hanfgewächs, aus dem schon seit einer Ewigkeit Rauschmittel und Arzneimittel hergestellt werden. In der Geschichte finden wir Cannabis zur Behandlung der Malaria und rheumatischer Krankheiten, Geburtshelfer setzen Hanf vom Mittelalter bis in die Neuzeit zur Linderung von Wehen und Schmerzen nach der Geburt ein.

Auch die moderne Medizin erkennt an, dass Cannabinoide hilfreich sein können bei der Therapie chronischer Schmerzzustände. Cannabis wird auch bei Krebskrankheiten verwendet, um den Appetit anzuregen. Auch Spasmen (Krämpfe) bei Patienten mit multipler Sklerose sprechen gut auf Cannabis an.

Doch nun kommt das große „Aber“: „Cannabis mit Tabak vermengt und geraucht oder in Tee und Keksen konsumiert hat erhebliche Auswirkungen auf die Psyche“, sagt der Präsident des 11.000 Mitglieder zählenden Bundesverbandes für Patienten- und Versicherteninteressen. „Diese Verwendung“, so Manfred Pfeiffer weiter, „kann zu psychischer Abhängigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen.“

Pfeiffer bezieht sich in seiner Warnung auf einen der Kooperationspartner des „PatientenForum“, die Deutsche Liga zur Bekämpfung von Gefäßerkrankungen e. V. In deren „GefäßReport“ mahnt auch Prof. Dr.med. Curt Diehm: „Ein großes Thema ist die Wirkung von Cannabis auf Herz und Gefäße. Die Deutsche Gefäßliga warnt eindringlich von den gesundheitlichen Risiken des Cannabiskonsums. Die medizinische Literatur ist voll von Fallbeispielen, bei denen Cannabis zu Bluthochdruck, Herzfrequenzanstieg, Herzrhythmusstörungen, Angina Pectoris bis hin zum plötzlichen Herztod führen kann.“

Cannabis stehe auch im Verdacht, Gefäßkomplikationen wie tiefe Beinvenenthrombosen und Lungenembolie auszulösen. Außerdem gelte heute als gesichert, dass Cannabinoide eine Gefäßentzündung im Sinne einer Vaskulitits verursachen können.

((info@das-patientenforum.de)