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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Kurzurlaube im Inland

Wo die Bundesländer am liebsten ihren Kurzurlaub in Deutschland verbringen

von Ilse Romahn

(22.08.2017) 75 Prozent aller Kurzurlaube verbringen die Deutschen im Inland. Doch wo machen Sachsen, Hessen und Berliner hierzulande Urlaub? Kurzurlaub.de, Deutschlands Marktführer von Kurzreisen für 2 bis 5 Tagen, hat dazu in die eigenen Buchungsdaten geschaut.

Der Geschäftsführer von Kurzurlaub.de und Branchenkenner David Wagner erklärt das Ziel der Erhebung:  „Wir wollten wissen, ob es die Deutschen in ihrem Kurzurlaub im Inland in die Ferne zieht oder ob sie doch lieber Urlaub vor der eigenen Haustür machen. Die kurze Auszeit von zwei bis fünf Tagen liegt im Trend. Deshalb ist es schon von Interesse, einfach mal zu schauen, wo Bayern, Hamburger oder Thüringer am liebsten in Deutschland ihren Kurzurlaub verbringen. Wir haben uns dabei als Spezialist für Hotelarrangements auf den häufig gebuchten Kurzurlaub im Hotel konzentriert.“

Kurzurlaub in Deutschland boomt
Kurzreisen boomen weiterhin. Laut des Bundesministeriums für Wirtschaft verkürzte sich die durchschnittliche Reisedauer von 3,8 Tagen im Jahre 1993 auf 2,7 Tage 2017. Und das bei einer stark gestiegenen Zahl an Übernachtungen in Deutschland. Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen kommt für 2016 auf insgesamt 80,5 Millionen Reisen von 2 bis 4 Tagen Dauer.

Wie Kurzurlaub.de die Zahlen erhebt
Kurzurlaub.de wollte wissen, was in den jeweiligen Bundesländern die TOP-3-Reiseziele sind. Anhand der Postleitzahlen bestimmte das Unternehmen den Ursprung und das Ziel der Reise. Erhoben wurden nur Reisen mit einer maximalen Dauer von fünf Tagen, deren Beginn und Ziel in Deutschland lagen und für die ein Hotel gebucht wurde.

Die Ergebnisse der Erhebung zusammengefasst
Geht es um den Kurzurlaub im Hotel, verreisen die Menschen in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Rheinland-Pfalz am liebsten im eigenen Land. Wobei der Anteil in Hessen mit 19 Prozent besonders niedrig und in Mecklenburg-Vorpommern mit 57 Prozent besonders hoch ist. In Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen zieht es die Menschen bevorzugt in andere Region, das eigene Bundesland gehört hier aber zu den TOP-3-Reisezielen.

Ostdeutschland und Norddeutschland verbringen ihren Kurzurlaub weiterhin gerne an den Stränden und Seen in Mecklenburg-Vorpommern. Nur Thüringer zieht es mehr nach Sachsen, M-V ist hier das zweitbeliebteste Reiseziel. Insgesamt gibt es ein Nord-Süd-Gefälle. So beträgt der Anteil der M-V-Übernachtungen in Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg und M-V über 40- oder gar 50 Prozent. In den südlicheren Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt sind es zwischen 20 und 33 Prozent.

Die Einwohner der drei Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg fliehen gerne aus der städtischen Enge. Allerdings zieht es sie nicht immer in die unmittelbare Nachbarschaft.  Längst haben die Berliner wieder die ostdeutsche Ostseeküste als ihre Badewanne entdeckt. Mehr als die Hälfte aller gebuchten Übernachtungen gingen 2016 nach Mecklenburg-Vorpommern. Auch die Hamburger zieht es bevorzugt nach M-V. 2016 betrug der Anteil der Übernachtungen hier rund 43 Prozent. In Bremen ist Mecklenburg-Vorpommern mit 24,5 Prozent ebenfalls ein beliebtes Reiseziel, muss sich aber auf dem zweiten Platz Niedersachsen geschlagen geben, das sich mit fast 30 Prozent einer größeren Beliebtheit erfreut.

Das Saarland unternimmt am liebsten einen Kurztrip ins Nachbarland Rheinland-Pfalz, wo sie 2016 mit 37 Prozent der Übernachtungen einen Großteil der Zeit verbrachten.

Doch Mecklenburg-Vorpommern ist nicht das einzige Bundesland, das gerne besucht wird. Weitere beliebte Bundesländer sind Sachsen, das es siebenmal unter die TOP-3-Reiseziele schafft und Bayern. Erstaunlich: obwohl beim Kurzurlaub im Inland der Städtetourismus boomt, schafft es keiner der Stadtstaaten in einem Bundesland unter die Top-3-Reiseziele.

Schlussfolgerungen
Das eigene Bundesland gehört in fast allen Bundesländern zu den TOP-3-Reisezielen. Nur die Stadtstaaten und das vergleichsweise kleine Saarland machen hier eine Ausnahme.

Der Geschäftsführer von Kurzurlaub.de, David Wagner, erklärt das Ergebnis der Erhebung folgendermaßen: „In ihrem Kurzurlaub stehen für die viele Deutsche Erholung, Bewegung, Wellness oder Stadtbummel im Fokus. Aktivitäten, die nicht zwangsläufig an eine spezielle Region gebunden sind. Ein See oder ein Hotel mit Wellnesstempel finden sich meist auch in der eigenen Region. Lange Strecken werden gerne vermieden, bedeuten sie doch Stress, was den gewünschten Erholungswert mindert. Auch deshalb ist der Kurzurlaub im Hotel so beliebt.  Das Interesse der Deutschen für die eigene Region, das eigene Bundesland, spiegelt sich in den Zahlen wieder. 

Steht das Meer im Vordergrund, bevorzugen wir Deutschen Mecklenburg-Vorpommern als Reiseziel. Das Bundesland kann im Vergleich mit günstigeren Preisen, guter Infrastruktur und großen Naturstränden punkten. Interessant ist auch: nicht nur für Berliner, auch für Hamburger ist die Ostsee längst zur Badewanne geworden.“   www.kurzurlaub.de