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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Kuba – dem Herbst-Blues entfliehen. Teil IV

von Helmut Poppe

(14.12.2018) Sicherheit in Kuba, kleine Exkursionen rund um Varadero, Informationen was Urlaub in Kuba kostet, wo Schnäppchen finden. Die Zukunft dieses sympathischen Landes.

Bildergalerie
Cueva Varadero
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Festung Havanna
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Iguan gut versteckt
Foto: frankfurt-live, Poppe
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Auch wenn man einmal abseits der Touristenpfade alleine stromert, an bewachten Straßen-Barrieren vorbeikommt und anschließend an irgend einer Ecke unauffällig auffällig ein alter Fiat russischer Bauart steht, der einen ganz unbeteiligt anschaut und dann auf dem Weg zum Strand wieder erwartet, dann anschließend am Strand ein Schwimmmeister die  Kontrolle übernimmt, empfindet mancher oder wie bei uns manch eine dies als störend. Selbst aber eher nicht. Am Strand gab es an Aufsichtspersonal  mehrere Schwimmmeister, anderes Aufsichtspersonal, Militär und Polizei tauchten ab und an auch auf. Jeweils etwa 8 Personen für einen Hotel-Strandabschnitt kommen da schnell zusammen für etwa 100-120 Touristen.  Insgesamt geschah das unauffällig, unaufdringlich und sorgt dafür, dass man sich eher sicher fühlen kann. Nicht umsonst ist die Kriminalitätsrate im Vergleich zu umliegenden Ländern ausgesprochen niedrig. In Miami-Beach warnt die Polizei vor nächtlichen Spaziergängen auf Boulevards und in Parks. In einigen Ländern Mittelamerikas ist selbst der Spaziergang tagsüber in belebten Straßen nicht ohne Risiko. Kuba kann man insgesamt also als recht sicheren Ort betrachten.

Wer sich nicht auf die Reise begeben möchte Richtung Havanna oder sogar noch weiter in den Osten oder Richtung Süden per Bus, findet Natur in der Reserva Varahicacos gleich neben der Autostrada del Sur. Diese führt von Varadero-Stadt zu den Stränden. Zu sehen gibt es Iguane, Höhlen, Riesenkakteen und tropisches Dickicht. Vor Schlangen und vor Alligatoren wird nicht gewarnt. Festes Schuhwerk sei aber empfohlen. Für einen kleinen Gruselmoment sorgt ein Skelett, das seine letzte Bleibe in der Reserva fand. Die Eintrittspreise sind moderat, hin kommt man per Bus oder wer über Betonwege spazieren möchte, zu Fuß. Zurück empfiehlt sich ebenfalls der Bus, die Haltestellen sind erstaunlich modern gestylt. Eine Wanderung längs der Autostrada ist nicht empfohlen, da ziemlich monoton und vor allem lang.


Neben den häufig an den Hotelstränden angebotenen Wassersportaktivitäten wie Katamaran, Tretboot und Windsurfen laden Kurztrips zu vorgelagerten Inseln mit weißem Korallenstrand und zu Tauchgelegenheiten ein. Preislich bewegen sich diese Fahrten mit deutlich über 50 € pro Person schon auf einem höheren Level, man muss ich entscheiden, ob man für solche Kurzweil das eigene Budget belastet. Natur findet man auch an dem unberührten Strand ganz om oberen Teil der Halbinsel, wo interessante Mangrovenwälder liegen.

Informationen über die Stadt Varadeo mit zahlreichen Bars, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten (allerdings keine Lebensmittel dafür aber Rum, Kaffee, Zigarren und Schokolade zu günstigeren Preisen als in Havanna oder am Flughafen) findet man in den zumeist englischsprachigen Onlineinfoangeboten. Wir beließen es bei zwei Besuchen. Touristenrummel ist halt nicht jedermanns Sache.

Der Tourismus stellt einen der wichtigsten  Wirtschaftsfaktoren Kubas dar. Hier werden einige  Mrd. Euro jährlich umgesetzt. Es besteht ein hohes Zuwachspotenzial gemäß vieler Touristikexperten. Die Wirtschaftsbeziehungen zu anderen Nationen verlief historisch vornehmlich über Russland, Venezuela und neuerdings über China. Durch das Wegfallen Venezuelas infolge der großen wirtschaftlichen Probleme dort hat  Spanien die Chance,  eine größer werdende Rolle einzunehmen.  Über 100 iberische Unternehmen sind bereits in Kuba aktiv. Jetzt zur 500 Jahresfeier Havannas erhofft sich die spanische Wirtschaft neue Akzente.  Bei der  Zusammenarbeit mit Deutschland gibt es Aktivitäten bei dem Know How-Austausch zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus. Die Eschborner GEZ betreibt ein Projekt zur medizinischen Versorgung und Herstellung von Prothesen auf der Insel. Insgesamt darf bezweifelt werden, dass bei aller Nähe zu US-amerikanischen Lebensformen, Musik, Essen, Architektur und Technik es zu einer echten Annäherung  an den Kapitalismus kommt. Gründe hierfür stellen einmal die jetzige US-Regierung dar, vor allem aber das bestehende System, das nur ganz vorsichtig den Wandel zu privatwirtschaftlichen Aktivitäten zulässt. Die kubanische Bevölkerung äußert sich, befragt, stolz auf die eigene Unabhängigkeit und auf emblematische Figuren wie Che Guevara und Fidel Castro. Vielleicht gibt es ja doch einen eigenen kubanischen Weg. Seien wir gespannt, ob der Weg zu mehr wirtschaftlicher Eigeninitiative und Selbständigkeit in den nächsten Jahren fortgesetzt wird.

Zum Preis-Leistungsverhältnis: Eine gewisse Skepsis ist angebracht bei All Inclusive –Angeboten, die sich unter einem Wochenpreis von 300 € pro Person liegen (natürlich ohne Flug). Eher auf der sicheren Seite liegt man bei Hotels, die zu internationalen zumeist iberischen Gruppen gehören. Dort werden europäische Standards geboten was Zimmer, Gastronomie und Service anbelangt. Hierfür sind außerhalb der Hochsaison, die jetzt im Dezember beginnt und bis April dauert, pro Woche und pro Person etwa 500 € zu veranschlagen. Überlegenswert ist auch eine Direktbuchung bei den Portalen der Hotelgruppen. Hat man die Gelegenheit, in die Bücher zu schauen, was uns kurz gelang, erkennt man die Margen, wecohe die Zwischenhändler sprich Online-Reisevermittler einbehalten. Man wird sich nicht diese 10 oder 15 Prozent ersparen können, vielleicht lässt sich aber ein besseres Zimmer oder anderes „goodie“ erhaschen. Auch sollte man prüfen, gleich bei den deutschen Reiseveranstaltern zu buchen. Ein Tipp für eben nicht diese Kategorie von Anbietern lautet „Reiseguru“, der ausgesprochen günstige Schnäppchen bietet.

In den beiden bereits erschienenen drei Artikeln berichteten wirr im ersten über Anreise, Transport und Kommunikation, im zweiten Beitrag über Hotels, Wirtschaft und Menschen. Teil drei widmet sich touristischen Aktivitäten, sprich Besichtigungen. In einem Tag vom Touristenort Varadero nach Havanna und zurück.