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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Kreislaufwirtschaft: Mehr Jobs, weniger Verschwendung und Abfall

MdE Martin Häusling und Rebecca Harms: Großer Erfolg des EU-Parlaments

von Norbert Dörholt

(21.03.2017) Nach langer Vorlaufzeit hat jetzt das Europäischen Parlaments über das Paket zur Kreislaufwirtschaft abgestimmt. Der Europaparlamentarier Martin Häusling aus Wiesbaden lobt das Ergebnis.

In den verschiedenen Berichten stecke eine ganz Liste von neuen Regeln, die Recycling und Wiederverwendung von Produkten fördern und Müll, Lebensmittelverschwendung und Plastiktüten eindämmen sollen, sagte Häusling, der auch umweltpolitischer Sprecher der Grünen/EFA-Fraktion ist.

„Vernünftige Regulierung ist nicht nur gut für die Umwelt. Sie bringt neue Möglichkeiten für die Wirtschaft, schafft Jobs und schont den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher“, betonte er. Die Verschwendung von Lebensmitteln müsse aufhören. Es dürfe nicht sein, dass in der Europäischen Union jedes Jahr rund 88 Millionen Tonnen noch essbarer Waren in den Abfall wanderten. Das entspreche etwa 500.000 Lkw-Ladungen pro Jahr. Viele Lebensmittel landeten schon auf dem Weg vom Acker in den Laden im Müll. Häusling: „Es ist ein großer Erfolg, dass das Europäische Parlament erstmals verbindliche Ziele zur Reduzierung von Abfällen aus Lebensmitteln fordert. Die Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten müssen dem folgen."

Rebecca Harms, ebenfalls Mitglied im Umweltausschuss, fügte dem hinzu: „Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die neue Lösungen für Abfallvermeidung oder Recycling entwickeln, werden von den neuen Regeln – vor allem von verbindlichen Zielen für Recycling - profitieren. Das Potential für neue Jobs ist riesig. Recycling oder Reparatur von Produkten schafft viel mehr Jobs, als wenn man sie verbrennt oder auf die Müllhalde kippt.“

Es sei deshalb wichtig, dass Unternehmen in Zukunft technische Details ihrer Produkte veröffentlichen müssten. Das mache die Reparatur einfacher und sei ein wirksames Mittel gegen eingebaute Fehler, die die Lebenszeit eines Produkts von Anfang an begrenzen sollen. Die neuen Regeln schützten so nicht nur die Umwelt sondern auch den Geldbeutel von Verbraucherinnen und Verbrauchern.