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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Korallenriffe im Klimawandel

von Ilse Romahn

(04.10.2017) Korallenriffe gehören zu den faszinierendsten Lebensräumen unseres Planeten. Sie beherbergen knapp 30 Prozent aller marinen Arten und bilden die größten Bauwerke auf der Erde – errichtet von winzigen, „primitiven“ Polypen.

Acropora-Riff in Akajima (Japan)
Foto: Helmut Schumacher
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Leider sind sie durch den Klimawandel extrem gefährdet: Versauerung, Meereserwärmung und die Sediment- und Nährstoffbelastung der küstennahen Gewässer machen ihnen zu schaffen. So können sie die für uns wertvollen Ökosystemleistungen – etwa den aufgrund des steigenden Meeresspiegels immer wichtigeren Küstenschutz womöglich bald nicht mehr erbringen.

Der Vortrag „Korallenriffe im Klimawandel“ von Prof. Dr. Helmut Schuhmacher, (Universität Duisburg-Essen) greift diese Thematik auf und findet statt
am Mittwoch, 4. Oktober um 19:15 Uhr im Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14, Frankfurt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag findet in Kooperation mit BioFrankfurt statt.

Der Biologe und Referent Prof. Dr. Helmut Schuhmacher erforschte über 40 Jahre lang Rifflebensgemeinschaften in allen Meeren. Sein Vortrag beleuchtet mit anschaulichen Bildern die Schönheit des Korallen-Kosmos, die Effekte der pH-Absenkung im Meer, die Auslöser und Folgen des „coral bleaching“ und die Auswirkungen der Sediment- und Nährstoffbelastung. Schuhmacher zeigt aber auch Möglichkeiten auf, lokale mechanische Wunden im Riff durch „Riffprothesen“ zu heilen: Die Universität Duisburg-Essen hat beispielsweise ein Verfahren entwickelt, Kalk auf elektrochemischem Weg aus dem Meerwasser auf eine Besiedlungsmatrix für Korallenlarven abzuscheiden und damit Trittsteine für die Wiederbesiedlung mechanisch degradierter Riffflächen zu schaffen.