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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Konjunktur weiterhin auf Wachstumskurs – jedoch mit verringerter Geschwindigkeit

von Ilse Romahn

(19.10.2018) Die Stimmung unter den Unternehmen im IHK-Bezirk Frankfurt am Main ist weiterhin gut, trübt sich im Vergleich zur Vorumfrage aber leicht ein. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage zum Herbst 2018.

„Der IHK-Geschäftsklimaindex geht im Vergleich zur Vorumfrage um vier Punkte zurück, liegt mit 126 Punkten aber weiterhin deutlich über dem langjährigen Durchschnitt“, fasst Prof. Dr. Mathias Müller, Präsident der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen.

Die beiden Komponenten des Geschäftsklimaindex, die Geschäftslage und die Geschäftserwartungen, verzeichnen beide leichte Rückgänge bei weiterhin hohem Niveau. „Die Unternehmen sehen die regionale Wirtschaft weiterhin in einer sehr guten Verfassung. Nur jedes zehnte Unternehmen berichtet von einer schlechten Geschäftslage, 90 Prozent bezeichnen sie als zufriedenstellend oder gut“, so Prof. Dr. Müller.

Der Blick in die Zukunft wird ebenfalls nur leicht getrübt: „Nur etwas mehr als jedes zehnte Unternehmen blickt skeptisch auf die nächsten zwölf Monate. Die große Mehrheit der Unternehmen geht von einer Fortsetzung oder sogar Verbesserung der konjunkturellen Lage aus“, erklärt Prof. Dr. Müller.

Die Beschäftigungs- und Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist ungebrochen hoch. „Starke Investitionsimpulse gehen vor allem von den Finanzdienstleistern, der Industrie und dem Verkehrsbereich aus. Neben dem Ersatzbedarf stehen Produktinnovationen und Kapazitätsausweitungen im Fokus“, erläutert Prof. Dr. Müller. Ins Auge fallen die hohen Investitionsabsichten der Finanzdienstleister in Produktinnovationen und die der Verkehrsbetriebe in Ersatzbedarf. Hier zeigen sich die Auswirkungen von Digitalisierung und zunehmenden Pendlerströmen.

Der Beschäftigungssaldo verringert sich lediglich um einen Punkt gegenüber der Vorumfrage. „61 Prozent der Unternehmen wollen an dem aktuellen Mitarbeiterstand festhalten, 27
Prozent möchten ihn weiter erhöhen. Nur etwa jedes zehnte Unternehmen plant Stellen abzubauen“, führt Prof. Dr. Müller aus.

Die größten Risiken für die zukünftige Entwicklung bleiben der Fachkräftemangel und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Mit 52 Prozent nimmt das Risiko des Fachkräftemangels den höchsten Wert seit der Erstbefragung im Herbst 2010 an. Neben dem Fachkräftemangel sehen 43 Prozent der befragten Unternehmen Risiken in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. „Die internationalen Handelsstreitigkeiten hinterlassen ihre Spuren, bisher aber vor allem in den Köpfen. Das zeigt sich auch beim Blick auf die Exporterwartungen. Sie wurden von den Unternehmen abermals nach unten korrigiert. Deutliche Auswirkungen auf die Lage der regionalen Wirtschaft als Ganzes sind derzeit aber nicht zu erkennen“, so Prof. Dr. Müller abschließend.

Zum Hintergrund: Die IHK Frankfurt am Main befragt dreimal jährlich rund 3.000 Mitgliedsunternehmen im Hochtaunus- und Main-Taunus-Kreis sowie in der Stadt Frankfurt am Main zur aktuellen Lage und ihren Erwartungen hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung. Weitere Ergebnisse, auch aus den einzelnen Branchen, sind im Konjunkturbericht der IHK Frankfurt am Main erläutert. Er steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.frankfurt-main.ihk.de/konjunkturbericht