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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Kliniken Frankfurt-Main-Taunus bieten Ausbildung in medizinischen Assistenzberufen an

von Ilse Romahn

(06.08.2018) Anfang August haben 15 Auszubildende an den Kliniken Frankfurt-Main-Taunus in Höchst erstmals die Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten (ATA) begonnen. Die Schüler, die sich auf die Arbeit im Fachgebiet ATA spezialisieren wollen, stammen aus sechs Kliniken im Rhein-Main Gebiet (Klinikum Frankfurt Höchst; Main-Taunus-Kliniken, Nordwest-Krankenhaus, Klinikum Darmstadt, Markus-Krankenhaus, Bethanien-Krankenhaus), in denen sie den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren.

Die dreijährige ATA-Ausbildung wird erstmals vom Klinikverbund angeboten. Zeitgleich startete ein neuer Kurs zum Operationstechnischen Assistenten (OTA) mit 22 Schülern. Die OTA-Ausbildung findet bereits seit 2012 in Höchst statt und ist seit diesem Jahr ein gemeinsames Angebot des Klinikverbundes. ATA und OTA sind medizinische Assistenzberufe.

“Um dem Fachkräftemangel in der OP- und Anästhesiepflege nachhaltig zu begegnen, sind neue Berufsbilder und kreative Ausbildungskonzepte gefragt. Mit dem neuen Ausbildungsgang soll der Bedarf an qualifizierten Fachkräften gedeckt werden, die die Pflege und den ärztlichen Dienst unterstützen“, erklärte Martin Menger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus bei der Begrüßung der neuen Schüler am ersten Ausbildungstag.

Die Ausbildung zum Anästhesietechnischen Assistenten ist ein recht neues Berufsbild im deutschen Gesundheitswesen. Sie ermöglicht den direkten Zugang zu einer anästhesiespezifischen Fachqualifikation ohne vorherige Pflegeausbildung. Nach ihrer dreijährigen Ausbildung werden ATA in den gleichen Bereichen tätig wie Anästhesiepflegefachkräfte. Zu ihren Aufgaben gehören die Mitwirkung an der Narkosevorbereitung und die Überwachung des Patienten während der Operation. Neben hoher manueller Geschicklichkeit und technischem Verständnis sind Einfühlungsvermögen und ein umfassendes Wissen über Anatomie, Pharmakologie, Notfallmanagement und Krankheiten gefragt. Die Narkose selbst ist mit ihren unterschiedlichen Einleitungsformen ein hochkomplexer Vorgang, der Konzentration und sehr gute Wahrnehmungsfähigkeiten beim ATA voraussetzt. Der ATA ist zuständig für die fachkundige Betreuung der Patienten während ihres Aufenthaltes im Anästhesiebereich, die Vor- und Nachbereitung des Arbeitsplatzes, die Unterstützung des Anästhesisten, die Betreuung und Vitalüberwachung der narkotisierten Patienten (Monitoring und Beatmung) im OP und im Aufwachraum. Die Praxiseinsätze finden in der Chirurgie, der Gynäkologie, der Orthopädie und der Urologie statt. Zusätzlich werden weitere Praxiseinheiten in Wahlfachgebieten wie beispielsweise Anästhesie bei Kindern, Augenchirurgie, HNO, Neurochirurgie oder Plastische Chirurgie absolviert.

Gemeinsamkeiten bei der Ausbildung von ATA und OTA

Parallel zum ATA-Kurs startete am 2. August die Ausbildung Operationstechnischer Assistenten (OTA) mit 22 neuen Schülern „Die ATA-Ausbildung hat im theoretischen Teil viele Gemeinsamkeiten mit dem OTA-Lehrplan, so dass die beiden Ausbildungsgänge in integrativer Form angeboten werden“, betont Schulleiterin Katja Kister. Der theoretische Unterricht findet in den ersten beiden Ausbildungsjahren überwiegend gemeinsam statt, bevor im dritten Ausbildungsjahr die Spezialisierung erfolgt. Kister ist überzeugt, dass der gemeinsame Klassenverbund bereits frühzeitig die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Funktionsdienst fördert. Ausbilder für die zukünftigen ATA ist der Fachkrankenpfleger und Praxisanleiter Patrick Aschenbrenner.

„Unsere Schulen haben nicht nur für die Kliniken des Verbundes in Höchst und im Main-Taunus-Kreis eine wichtige Funktion, sondern bei der Ausbildung der neuen Assistenzberufe auch für viele weitere Krankenhäuser der Region. Wir beschäftigen schon seit mehreren Jahren mit Erfolg OTA in unseren Kliniken. Der Beruf ist etabliert und akzeptiert und die Berufsaussichten sind hervorragend“, stellte Geschäftsführerin Dr. Dorothea Dreizehnter heraus. Die angehenden OTA kommen aus Kliniken in Frankfurt am Main, Darmstadt, Bad Homburg und Wiesbaden.

Die Ausbildung zum OTA dauert ebenfalls drei Jahre und umfasst 1.600 Stunden theoretischen Unterricht sowie mindestens 3.000 Stunden praktische Ausbildung. Sie soll die Absolventen mit den vielfältigen Aufgaben im OP sowie in den Funktionsbereichen Ambulanz, Endoskopie und Zentralsterilisation vertraut machen.