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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Kinder aus der Tschernobyl-Region besuchen Hofheim

von Adolf Albus

(21.06.2017) Seit 26 Jahren engagiert sich der Arbeitskreis Tschernobyl-Kinder der evangelischen Johannes-Gemeinde für Mädchen und Jungen, die wegen des Reaktor-Unfalls im Jahr 1986 und seinen Folgen gesundheitlich geschwächt sind.

Gisela Stang, Bürgermeisterin Hofheim Marianne Panke, Svetlana Linkevich, Bürgermeisterin von Lyschtscha, Leiterin Arbeitskreis Tschernobyl-geschädigte weißrussische Kinder.
Foto: Stadt Hofheim
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Auch Irina Kotowitsch ist in diesem Jahr wieder mit nach Hofheim gereist ist. Mittlerweile ist sie bereits 20 Jahre dabei. Kotowitsch ist Deutschlehrerin in Lyschtscha und Putschiny und engagiert sich bei diesem Projekt als Übersetzerin.

Die Kinder kommen zur Erholung und zur Stärkung ihres Immunsystems nach Hofheim. Derzeit verbringen 18 Kinder einen Teil ihrer Ferien in der Kreisstadt. Bürgermeisterin Gisela Stang besuchte die Gruppe und überraschte die Kinder mit einer Hofheim-Trinkflasche. Dabei traf sie auch Svetlana Linkevich, Bürgermeisterin von Lyschtscha, dem Wohnort der Kinder in der Nähe von Pinsk und Marianne Panke, Leiterin Arbeitskreis Tschernobyl-geschädigte weißrussische Kinder.

„In diesen fast 26 Jahren, in denen die Verbindung zwischen Hofheim und Weißrussland besteht, sind Freundschaften entstanden, die Menschen haben einander und die andere Kultur kennengelernt – vor allem aber erholen sich Jahr für Jahr die Kinder hier und erleben drei Wochen unvergessliche Ferien“, erklärte Stang. Sie dankte Marianne Panke, die den Arbeitskreis seit 1998 leitet, und allen Ehrenamtlichen, die das Projekt unterstützen, sowie allen Gasteltern. Sie erwähnte auch das besondere Engagement der Firmen, Institutionen, Kirchengemeinden und Privatleuten, die durch Spenden die Urlaube erst möglich machen. Neben den Geldspenden wurden Ärzte und Zahnärzte dafür gewonnen, die Kinder kostenlos zu behandeln.

Die Kinder sind zwischen neun und elf Jahren alt und kommen aus einem Kolchosebezirk. Zu diesem Kolchosebereich gehören zwei Schulen – in Lyschtscha und in Putschiny. Jeweils der Schuljahrgang im Wechsel von der 4. zur 5. Klasse kommt nach Hofheim. Wiederholungskinder gibt es nur in Ausnahmefällen, denn dem Arbeitskreis liegt daran, dass möglichst alle Kinder die Chance erhalten, wenigstens einmal in ihrem Leben reisen zu dürfen und vor allem gesundheitlich gestärkt zu werden, um die schwierigen Situationen in ihrer Heimat besser überstehen zu können.