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Letzte Aktualisierung: 16.04.2024

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Kardiologen des Klinikums Frankfurt Höchst setzen erstmals Mini-Herzpumpe ein

von Ilse Romahn

(09.03.2018) Erstmals wurde im Klinikum Frankfurt Höchst eine neue Mikropumpentechnik bei einem Herzpatienten angewandt. Das innovative, minimal-invasive System bedeutet größtmögliche Sicherheit bei Herzkatheter-Eingriffen am Herzen, insbesondere bei Patienten mit hohem Risiko.

Kardiologen des Klinikums Frankfurt Höchst setzen erstmals Mini-Herzpumpe ein
Foto: Klinikum F-Höchst
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Zusätzlich kann die Mini-Herzpumpe beim Herzinfarkt mit Kreislaufschock die Funktion des Herzens größtenteils übernehmen und verschafft dem Organ dadurch Zeit, sich zu regenerieren.

Die Pumpe misst etwa elf Zentimeter und wird meist über die Leistenschlagader zur linken Herzkammer geführt. Dort unterstützt sie die Herzpumpleistung bei sehr komplexen Eingriffen oder dient als Kreislaufunterstützung bei Patienten mit sehr großen Herzinfarkten. «So kann der Patient stabilisiert werden. Das Herz bekommt dann die Zeit, die es benötigt, um sich zu erholen», erklärt Dr. med. Alexander Jabs, geschäftsführender Oberarzt der Kardiologie am Klinikum Frankfurt Höchst das neue System. Ein weiterer großer Vorteil dieser neuen Technologie: Wenn es schnell gehen muss, können die Höchster Kardiologen in Zukunft ebenfalls auf diese weltweit kleinste Herzpumpe zurückgreifen. Sie wird innerhalb von zehn Minuten eingesetzt, schneller als alle anderen medizinischen Hilfsmittel. Eine zusätzliche Operation ist nicht notwendig, die  Mini-Pumpe kann von den Kardiologen sogar ganz komfortabel auf der Intensivstation weiter betrieben werden. Vor allem bei Patienten, bei denen es bisher keinen anderen Weg gegeben hat, also bei so genannten Risikopatienten, findet diese neue Technologie Anwendung. „Die Pumpe, die mehrere Tage im Körper bleiben kann, ist mittels Katheter an ein Steuergerät angeschlossen. Hier wird die unterstützende Pumpleistung eingestellt“, sagt Dr. med. Daniel Bock, Oberarzt der internistischen Intensivstation. „Je schwächer das Herz, desto mehr arbeitet die Maschine und umgekehrt. Die Leistung ist individuell einstellbar.“

Mehr als 1500 Katheter-Untersuchungen werden pro Jahr im Herzkatheterlabor des Klinikums Frankfurt Höchst vorgenommen. «Aufgrund von Bevölkerungswachstum und Alterung der Gesellschaft werden es jedes Jahr mehr», sagt Kardiologe und Chefarzt Prof. Dr. med. Ulrich Hink. Damit Herzpatienten im Notfall ohne Umwege gezielt durch die Herzspezialisten versorgt werden können, hat das Klinikum Frankfurt Höchst bereits im Jahr 2007 eine spezielle kardiologische Aufnahme-Einheit für Patienten mit Brustschmerz eingerichtet, die sog. Chest Pain Unit (CPU). Diese wurde kürzlich erneut zertifiziert. „Im Fall der Fälle ist die CPU die richtige Anlaufstelle“, so CPU-Oberarzt Dr. med. Bassam Al-Najjar. „Die Re-Zertifizierung belegt, dass die Chest Pain Unit des Klinikums Frankfurt Höchst nach wie vor die hohen Qualitätsanforderungen erfüllt“, erläutert Prof. Hink. Die jetzt erfolgte Re-Zertifizierung ist für fünf Jahre gültig und wird inhaltlich entsprechend dem medizinischen Fortschritt stetig aktualisiert. In Deutschland verfügen von den rund 2.000 Krankenhäusern nur 266 Kliniken über eine zertifizierte CPU. „Wir freuen uns sehr, unseren Herzpatienten in der Chest Pain Unit schnelle und wirksame Hilfe auf höchstem medizinischem Niveau und unter Anwendung modernster Verfahren anbieten zu können“, unterstreicht der Chefarzt.

Über die Klinik für Innere Medizin 1 Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie

Die Klinik für Innere Medizin 1 Kardiologie, konservative Intensivmedizin, Angiologie bietet das gesamte Spektrum moderner Untersuchungsverfahren und Behandlungsmethoden für Herz- und Gefäßerkrankungen an. Hier stehen interventionelle, intensivmedizinische, medikamentöse, aber auch innovative Therapiekonzepte zur Behandlung der koronaren Herzerkrankung, der Herzinsuffizienz, verschiedenster Herzrhythmusstörungen, angeborener und erworbener Herzfehler, Gefäßerkrankungen und weiterer Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Vordergrund. Besonders hervorzuheben sind die Akut-Interventionen bei Patienten mit Herzinfarkt, die Katheter-Verfahren bei Herzrhythmusstörungen, sowie die interventionelle Behandlung von strukturellen Herzerkrankungen, wie z.B. Herzklappenfehlern. Dabei werden modernste und besonders schonende medizinische Verfahren angewendet, insbesondere aus dem Bereich der minimalinvasiven Diagnostik und Therapie. Hinzu kommen Notfallstrukturen wie die zertifizierte Chest Pain Unit (Brustschmerzeinheit).