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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Japan und der Westen: Die Wirklichkeit hinter Madame Butterfly

von Ilse Romahn

(15.03.2017) Diese Oper kennt wohl jeder: In „Madame Butterfly“ steht das idealisierte Gefühlsleben einer sehnsüchtigen Japanerin im Zentrum. Doch die Wirklichkeit sah damals häufig anders aus.

Das Zusammenleben einer Japanerin mit einem Europäer wurde von den Frauen als geschäftsmäßiges Verhältnis betrachtet, während für europäische Männer keine Verpflichtungen über die Zeit ihres Aufenthalts hinaus bestanden. Tiefe Liebesbeziehungen blieben die Ausnahme.

Im Rahmen der Ausstellung „Yokohama 1868 – 1912. Als die Bilder leuchten lernten“ gibt der Archäologe Allard Mees am Samstag, 18. März, im Museum Angewandte Kunst Einblicke in dieses schwer zugängliche Kapitel der Beziehungen zwischen Japan und dem Westen. Beginn ist um 14.30 Uhr.

Nach der Öffnung Japans um 1860 lebten viele Europäer unverheiratet mit einheimischen Frauen zusammen, was gegen die europäischen Moralvorstellungen verstieß. Die rasanten Veränderungen im Zuge der Modernisierung führten jedoch dazu, dass dieses Thema gesellschaftlich verstärkt wahrgenommen wurde. Auch in der frühen japanischen Fotografie avancierte die Geisha zum beliebten Motiv, wobei sie den Wunschträumen europäischer Männer entsprechend stilisiert und erotisiert wurde.

Der Eintritt zum Vortrag beträgt 5 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Weitere Informationen finden sich unter https://www.museumangewandtekunst.de.