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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Interkulturelle Öffnung der Frankfurter Stadtverwaltung

von Ilse Romahn

(05.11.2018) Die Frankfurter Stadtbevölkerung zeichnet vor allem eines aus: Vielfalt. Vor diesem Hintergrund ist die interkulturelle Öffnung der Ämter, Betriebe und Institutionen der Stadtverwaltung von herausragender Bedeutung. Interkulturelle Öffnung beschreibt die Bereitschaft, professionell und kreativ mit der gesellschaftlichen Vielfalt in der Bevölkerung und den damit verbundenen Ansprüchen und Herausforderungen umzugehen.

„Um dieses zu erreichen, hat der Magistrat bereits interkulturelle Kompetenz als Kriterium in den städtischen Beurteilungsrichtlinien verankert. Die interkulturelle Kompetenz umfassenden Anforderungen sind dabei durchaus umfangreich“, sagt Integrationsdezernentin Sylvia Weber: „Die städtischen Ämter und Betriebe müssen wissen, was in unserer Stadt los ist; zu interkultureller Kompetenz gehört also ein Hintergrundwissen zur Situation in unserem Stadtgebiet.“

Interkulturelle Kompetenz verlange aber auch eine besondere Sensibilität und Selbstreflexion im Kontakt mit anderen Menschen, sowohl intern wie auch gegenüber der Stadtbevölkerung, sagt Integrationsdezernentin Weber. „Deswegen gibt es nun ein neues Format von Handreichungen zu unterschiedlichen Themen für Führungskräfte.“

Das neue Format enthält Informationen, Hintergrundtexte und praktische Tipps und kann in einer selbst zusammengestellten Mappe zusammengefasst werden. Ergänzt wird es durch ein Online-Angebot mit Downloadoptionen und Möglichkeiten zum Austausch. Dort sind darüber hinaus auch viele Informationen rund um die Themen interkulturelle Öffnung und Diversität zu finden. Auch dieses Angebot wird in den nächsten Jahren schrittweise ausgebaut.

„Die neuen Materialienmappen für die rund 2000 Beschäftigten der Stadt mit Personalverantwortung sollen vor allem hilfreich, praktisch und aktuell sein, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die an der Schnittstelle zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der städtischen Verwaltung arbeiten, in ihrer interkulturellen Kompetenz gestärkt werden“, sagt Personaldezernent Stefan Majer. „Innerhalb der Verwaltung wird es immer wichtiger, dass wir unser tägliches Handeln vor diesem Hintergrund reflektieren – dazu ist die neue Handreichung ausgesprochen hilfreich“.

Zusätzlich werden neue Fortbindungsangebote zu den unterschiedlichsten Aspekten von Diversität und Interkulturalität etabliert, um die interkulturelle Kompetenz weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt haben alle diese Maßnahmen auch eine strategische Bedeutung für die Stadt als Arbeitgeberin. „Im Wettbewerb um ‚die besten Köpfe‘ muss Verwaltung immer noch vielseitiger und attraktiver werden für alle Gruppen der Bevölkerung“, sagt Majer.

In diesem Zusammenhang kündigte der Personaldezernent zudem die Überprüfung der Praxis bei Stellenbesetzungsverfahren unter dem Gesichtspunkt von Gleichberechtigung und Diversität in der Stadtverwaltung an: „Bereits im kommenden Jahr werden wir das anonymisierte Bewerbungsverfahren modellhaft erproben, denn für eine offene und modern denkende Stadtverwaltung muss ein diskriminierungsfreies Vorauswahlverfahren sichergestellt sein.“

Integrationsdezernentin Weber zeigte sich zufrieden mit den bereits umgesetzten Maßnahmen und dem weiteren Planungen. „Was mich stolz macht, ist, dass wir hier wirkliches Neuland betreten. Es gibt für diesen Prozess der interkulturellen Öffnung kein Vorbild. Ganz sicher aber werden dieser Prozess und unser Maßnahmenpaket in den nächsten Jahren vorbildhaft für zahlreiche andere Kommunen in Deutschland und Europa sein. Schritt für Schritt kommen wir endlich dabei voran, das Integrations- und Diversitätskonzept nicht nur zu loben, sondern als Maßnahmenpaket auch umzusetzen.“

Integrationsdezernentin Sylvia Weber und Personaldezernent Stefan Majer danken dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten und dem Personal- und Organisationsamt, die den Prozess fachlich und konzeptionell begleitet haben, um die interkulturelle Öffnung tatsächlich in die Wege zu leiten. (ffm)