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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Initiative zum Welttag der Suizidprävention 2017

von Ilse Romahn

(06.09.2017) Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 10000 Menschen durch Suizid. Anlässlich des Welttages der Suizidprävention am 10. September bietet die Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt gemeinsam mit dem Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS) und dem Gesundheitsamt verschiedene Veranstaltungen an, um das Tabuthema Suizid ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.

Die Veranstaltungen der Kampagne „Zehntausend Gründe – Suizid verhindern“ werden durch die AOK – Die Gesundheitskasse in Hessen gefördert und sind in die Psychiatriewoche integriert.

Am 9. September 2017 stehen FRANS-Mitglieder der Öffentlichkeit mit vielfältigen Informationen zum Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention, zu Selbsthilfegruppen und Hilfsangeboten in Frankfurt zur Verfügung. Den bunten Infostand finden Sie zwischen 11.00 und 15.00 Uhr in der Nähe der Konstablerwache.

Am 10. September 2017, dem Welttag der Suizidprävention, wird um 11.00 Uhr am nördlichen Mainufer (zwischen Ignatz-Bubis- und Flößerbrücke) vor allem der 89 Menschen gedacht, die sich im vergangenen Jahr in Frankfurt das Leben genommen haben. Die Gedenkzeremonie mit Musik, Texten und Blumen richtet sich aber auch ganz allgemein an Hinterbliebene von Suizidtoten, die gemeinsam mit anderen Betroffenen ihrer Angehörigen gedenken möchten.

Am 11. September 2017 um 19.30 Uhr begrüßen Gesundheitsdezernent Stefan Majer, die Geschäftsführerin des Selbsthilfe e.V., Maren Kochbeck sowie Jürgen Merz, Koordinator Politik und Verbände der AOK-Hessen alle Interessierten in der Stadtbücherei zur Lesung des Niederländers Viktor Staudt. Der Autor des Bestsellers „Die Geschichte meines Selbstmords und wie ich das Leben wiederfand“ berichtet offen, ehrlich und ohne Beschönigung über seine langjährigen Angstattacken und Depressionen, wie er im Alter von dreißig Jahren keinen Ausweg mehr sah, vor einen Zug sprang und überlebte – dabei aber beide Beine verlor. Er schildert sehr persönlich seinen langen Weg zurück ins Leben und warum er heute froh ist, überlebt zu haben.

Mit der Kampagne „Zehntausend Gründe - Suizid verhindern“ will das Frankfurter Netzwerk für Suizidprävention (FRANS) jährlich zum Welttag der Suizidprävention auf das Thema aufmerksam machen. FRANS wurde 2014 auf Initiative des Gesundheitsamtes gegründet und ist ein Zusammenschluss von mehr als 70 Frankfurter und überregionalen Institutionen und Organisationen, in deren beruflichem Alltag suizidales Verhalten und das Thema Suizidprävention eine Rolle spielen, darunter auch die Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt.

Das Programm zum Welttag und weitere Informationen zum Netzwerk und dessen Aktivitäten und Hilfsangeboten in Frankfurt finden Sie auf der Homepage unter www.frans-hilft.de/zehntausend-gruende.58, Tel. (069)559380, service@selbsthilfe-frankfurt.net, www.selbsthilfe-frankfurt.net

Hintergrundinformationen Selbsthilfe e.V.
Der gemeinnützige Selbsthilfe e.V. – Träger der Selbsthilfe-Kontaktstelle Frankfurt, der Krebs-Selbsthilfe-Kontaktstelle und der Servicestelle BürgerInnen-Beteiligung – setzt sich dafür ein, die Idee der Selbsthilfe zu verbreiten und Hilfe zur Selbsthilfe für soziale und gesundheitliche Belange zu ermöglichen.

Der Selbsthilfe e.V. ist eine unabhängige Institution und existiert seit 1980, Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die professionelle Selbsthilfeunterstützung.

Als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zur Selbsthilfe vernetzt der Verein in Frankfurt rund 600 Selbsthilfegruppen zu 220 Themen. Betroffene und Angehörige sowie Selbsthilfegruppen finden hier Rat, Unterstützung und Informationen. In Veranstaltungen und Fortbildungen werden Selbsthilfe-Themen einem breiten Publikum präsentiert. Es bestehen Kooperationen mit vielen lokalen sowie überregionalen Einrichtungen, auch Fachleute und Medien nutzen die Expertise der Einrichtung.

Die Arbeit des Selbsthilfe e.V. orientiert sich an der Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO), nach der Gesundheit „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ ist.