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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Hofheim kann sein Wohnflächen-Potential nicht ausschöpfen

von Adolf Albus

(11.04.2017) Wie die Stadt Hofheim mitteilt, strömen die Menschen nach Frankfurt und ins Umland, die Nachfrage nach Wohnraum im Rhein-Main-Gebiet ist ungebrochen. Die betroffenen Kommunen haben aber zunehmend Schwierigkeiten, ihre Flächen in Bauland zu wandeln. So bietet jüngst das hessische Umweltministerium mit der Bauland-Offensive Städten Unterstützung bei der Entwicklung von Neubaugebieten an.

Auch in Hofheim am Taunus sind junge Familien auf der Suche nach adäquatem Wohnraum in unterschiedlichen Preisklassen. Die Schaffung von Mietwohnungen und Eigenheimen ist daher eine der drängendsten Herausforderungen für die Kreisstadt.

Das Areal Vorderheide II am nördlichen Rand von Hofheim bietet Platz für bis zu 210 Wohnungen in Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern. Rund 600 Menschen könnten hier einen neuen und attraktiven Wohnraum finden und das Leben in Hofheim mitgestalten. Mehr als 500 Bewerber haben sich bereits in einer Interessentenliste eintragen lassen und sind Beleg für die hohe Nachfrage. Auch die Eigentümer von Grundstücken in der Vorderheide II warten seit vielen Jahren darauf, ihre Grundstücke bebauen zu dürfen. Schon jetzt ist absehbar, dass das Neubaugebiet Vorderheide II den Bedarf in der Gegend nicht decken würde. Der BUND jedoch stellt sich seit Jahren gegen die Entwicklung und Erschließung der Flächen. Dennoch ist die EGH Entwicklungsgesellschaft Hofheim mbH & Co. KG zuversichtlich, dass die Vorderheide II in absehbarer Zeit realisiert wird.
„Wir stellen fest, dass dem BUND die Argumente ausgehen. Mittlerweile setzt der Verein auf eine Verzögerungstaktik, so steht die Begründung des BUND für eine Klage gegen das Baugebiet bis heute aus, obwohl der Verwaltungsgerichtshof das Verfahren schon im Juni 2016 wiederaufgenommen hat. Alle Förderprogramme von Bund und Land sind erfolglos, wenn Ökoaktivisten durch Verfahrenstricksereien Neubauprojekte wie in der Vorderheide II torpedieren“, erklärt Dipl. Ing. Ronald Klein-Knott, Geschäftsführer der EGH und Vorstandsvorsitzender der GEV. Die EGH hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Untersuchungen durchführen, Gutachten erstellen und Natur- und Artenschutzmaßnahmen durchführen lassen. Kaum ein Baugebiet in Deutschland ist mit Blick auf den Artenschutz so intensiv und sorgfältig untersucht worden wie die Vorderheide II. „Sobald die Temperaturen weiter steigen, nehmen wir auf dem Gelände die Suche nach Zauneidechsen wieder auf und werden diese in bereits gebaute, artgerechte Habitate umsetzen“, fährt der

Geschäftsführer der EGH fort. Für den Herbst plant die Gesellschaft weitere Maßnahmen zur Umsetzung des Bebauungsplans, wie etwa die Entbuschung von Streuobstbeständen, die Neuanlage von Streuobstwiesen und die Verpflanzung von Großbäumen.


Die Stadt steht auf Seiten der Entwickler. Stadtrat und Baudezernent Wolfgang Winckler sieht keine Alternative zur Vorderheide II: „Es geht nicht darum, ob wir Ersatz für die Vorderheide finden können. Die Nachfrage nach Wohnraum zeigt, dass wir alle Flächen, die uns zur Verfügung stehen, früher oder später benötigen, um die hohe Nachfrage nach Wohnraum zu befriedigen. Insofern lassen sich verschiedene Areale nicht gegeneinander ausspielen.“