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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Großeinsatz im Bahnhofsviertel am 5. April

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Frankfurt und der Polizei Frankfurt

von Ilse Romahn

(10.04.2018) Wie den Medien bereits bekannt, führte die Polizei Frankfurt auf Anordnung der Staatsanwaltschaft im Bahnhofsviertel am Donnerstag, 5. April, Durchsuchungen und Großkontrollen gegen eine albanische Tätergruppe durch, die im Verdacht steht, organisiert mit Betäubungsmitteln zu handeln. Es wurden zahlreiche Personen festgenommen und große Mengen Rauschgift sichergestellt.

Der große Schlag erfolgte gegen 15.45 Uhr, als über 300 Polizeibeamte augenblicklich Straßenteile im Bereich Nidda-, Karls-, und Moselstraße einnahmen und abriegelten. Neben Kriminalbeamten und Polizisten der Regionalen Einsatz- und Ermittlungseinheit sowie der Bereitschaftspolizei waren Drogenspürhunde und das Spezialeinsatzkommando im Einsatz. Letzteres wurde hinzugezogen, da von einer Bewaffnung der Täter ausgegangen wurde. Ebenfalls im Einsatz befanden sich Beamtinnen und Beamte des Zollfahndungsamtes sowie Mitarbeiter des Ordnungsamtes und der Feuerwehr der Stadt Frankfurt.

Ziel der Maßnahmen waren insgesamt elf Objekte. Bei dem Hauptobjekt handelt es sich um ein mehrstöckiges Gebäude neben einer Drogenhilfseinrichtung, aus und in dem Handel mit Drogen stattfand. Dort wurden mehrere Stockwerke und daneben noch eine weitere Wohnung in der Niddastraße und ein Lokal in der Moselstraße durchsucht. Darüber hinaus wurden acht weitere Gaststätten, Bars und Spielhallen im Bahnhofsviertel kontrolliert, da sie als Rückzugsorte der Bande genutzt wurden.

Die Maßnahmen dauerten bis in die späten Abendstunden an. Im Ergebnis wurden 150 Personen kontrolliert und elf Personen festgenommen.

Die Beamten beschlagnahmten knapp 60.000 Euro Bargeld, rund 10.000 Euro Falschgeld, 25 kg Heroin, 3,8 kg Marihuana, 1,6 kg Kokain und 700 g Crack. Der Straßenverkaufswert dieser Drogen beträgt rund 870.000 Euro. Zudem fanden die Beamtinnen und Beamten Waffen und diverse Utensilien zur professionellen Veräußerung von Drogen.

Das Verfahren richtet sich gegen zehn albanische Staatsangehörige, die mit verschiedenen Aufgaben in der Gruppe organisiert Rauschgifthandel betrieben und das auch über die Landesgrenze hinaus. Bayrische Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes nahmen am Vormittag des 5. April fünf Tatverdächtige der Gruppierung in Fürth fest. In enger Zusammenarbeit mit dem Rauschgiftkommissariat im Polizeipräsidium Mittelfranken erfolgten im Laufe des Tages die Zugriffe in Frankfurt.

Neben den polizeilichen Maßnahmen wurden vier Stockwerke in dem Gebäude in der Niddastraße mit der Hausnummer 51 aufgrund erheblicher Mängel versiegelt und die Bauaufsicht eingeschaltet. Bei den Mängeln handelte es sich um desolate hygienische und damit gesundheitlich risikobehaftete Zustände. Zudem fehlte es an Brandschutz und die Wohneinheiten waren teilweise überbelegt, so die Sachverständigen der Feuerwehr und Stadtpolizei.

Polizeipräsident Gerhard Bereswill: „Solche desolaten Zustände sind ein Nährboden für kriminelle Strukturen und auch mitverantwortlich für das Entstehen eines Drogenumschlagplatzes. Das zeigt erneut, wie wichtig es ist, dass eine ganzheitliche Befassung der Probleme im Bahnhofsviertel von allen Sicherheitspartnern erfolgen muss. Die Stadt Frankfurt, die Justiz, alle anderen Verantwortungsträger und wir eingeschlossen müssen weiter intensiv, an dieser Thematik arbeiten.“

Leitender Oberstaatsanwalt Albrecht Schreiber: „Der Ermittlungserfolg zeigt, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Justiz, Polizei und Stadt zur Bekämpfung der Drogenkriminalität im Bahnhofsviertel zu konkreten Ergebnissen führen, die die Sicherheitslage im Bahnhofsviertel erheblich verbessern. Ermittlungsverfahren wie dieses sind erfolgreich nur zu führen, wenn sich die Ermittlungsmaßnahmen auch auf die Strukturen der Kriminalitätsphänomene beziehen. Hierzu bedarf es umfangreicher Ermittlungshandlungen, die zeitaufwendig und personalintensiv sind, etwa um wie hier die Logistik von Drogengeschäften aufzuklären. Diese erfolgreiche Ermittlungsaktion zeigt, dass Justiz und Sicherheitsbehörden in Frankfurt keine rechtsfreien Räume dulden und konsequent zur Verteidigung der Rechtsordnung durchgreifen.“

„Für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Geschäftstreibenden im Frankfurter Bahnhofsviertel ist der Erfolg des Einsatzes ein wichtiges Zeichen für mehr Sicherheit im Stadtteil. Wir dulden keine rechtsfreien Räume in unserer Stadt. Auch wenn man aus einsatztaktischen Gründen manchmal länger zuschauen muss, als es den Verantwortlichen selbst lieb ist, so unterstreicht die Bilanz der Durchsuchungen, dass wir im gemeinsamen Kampf gegen den Drogenhandel wirksam vorwärts gekommen sind“, sagt der Frankfurter Sicherheitsdezernent Markus Frank