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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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G20-Einsatz hielt auch hessische Feuerwehren in Atem

Feuerwehrmann Rainer Heisterkamp in hr4 über böswillige Alarmierungen

von Ilse Romahn

(13.07.2017) Falsche Notrufmeldungen, auch böswillige Alarmierung genannt, erschwerten auch hessischen Feuerwehrleuten am Wochenende ihre Arbeit in Hamburg. Dort war auch Rainer Heisterkamp, stellvertretender Leiter Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von der Berufsfeuerwehr Frankfurt, im Einsatz. Er hat zusammen mit Kollegen aus Bremen, Bottrop, Düsseldorf, Frankfurt, Mühlheim an der Ruhr, München und Wiesbaden beim G20-Gipfel in Hamburg Notrufe mit Hilfe eines Social-Media-Monitorings überprüft.

Rainer Heisterkamp von der Berufsfeuerwehr Frankfurt beim G20-Einsatz in Hamburg
Foto: hr/Berufsfeuerwehr Frankfurt
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Neue Wege der Feuerwehrarbeit
Eine der drastischsten Falschmeldungen – ein Gebäudebrand, bei dem Personen in Gefahr seien – betraf das von Randalierern besetzte und deshalb schwer zu befahrende Schanzenviertel. „Daraufhin haben wir sofort die Einheiten entsandt, Kontakt mit der Polizei aufgenommen und gleichzeitig versucht, in den sozialen Medien Erkenntnisse über diesen möglichen Einsatz herauszufinden. Es hat sich sehr schnell herausgestellt, dass dies eine böswillige Meldung war, die nur dazu gedacht war, Einsatzkräfte zu binden und möglicherweise in einen Hinterhalt zu locken“, berichtet Heisterkamp im Interview mit dem Radiosender hr4.

Virtuelle Lage
Für den G20-Gipfel in Hamburg hatte man bereits Erkenntnisse aus den Einsätzen bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt genutzt und die Kräfte mehrerer Feuerwehren gebündelt. Dies ist vor allem bei der sogenannten virtuellen Lage wichtig. „Wir müssen die sozialen Medien im Auge haben, weil sie eine virtuelle Lage bescheren und Falschmeldungen in Sozialen Netzwerken zu Panik in der Bevölkerung führen können, und da müssen wir gegensteuern.“ Zur Gefahrenabwehr müsse man sich auch die Besonderheiten der Sozialen Netzwerke zu Nutze machen, um Erkenntnisse für zukünftige Einsatzlagen zu bekommen“, sagt der Berufsfeuerwehrmann.

Gewalt gegen Hilfskräfte
Mittlerweile richte sich die Gewalt der Demonstranten auch gegen Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr. „Die Helfer werden gezielt irgendwo hingelockt oder angegriffen. Das ist eine Dimension, die für mich bisher so nicht bekannt war und die mich ganz besonders betroffen macht.“