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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Fuchs, Du hast das Niederwild gestohlen!

Jäger blasen zur Fuchsjagd in Hessen

von Karl-Heinz Stier

(15.08.2018) Im zweiten Jahr nach dem Inkrafttreten der neuen hessischen Jagdverordnung und der eingeführten Schonzeit für den Fuchs (vom 01.03.-14.08.) zeigt sich die Jägerschaft besorgt um das Niederwild. Denn während der Sommermonate darf der Fuchs nicht bejagt werden.

Fuchs mit Beute
Foto: hjv (Hessischer Jagdverband)
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Doch gerade in dieser Zeit ziehen viele bodenbrütenden Arten wie Rebhuhn, Kiebitz und Feldlerche aber auch Junghasen und Feldhamster ihren Nachwuchs groß. „Die hessischen Jägerinnen und Jäger können ihren gesetzlichen Hegeauftrag nicht mehr erfüllen, da uns durch die Jagdverordnung die Hände gebunden sind und wir den Jungfuchs erst ab dem 15. August bejagen dürfen“, sagt Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen.

Auch die jährliche Streckenstatistik zeigt einen drastischen Rückgang der erlegten Füchse: Im Jagdjahr 2015/2016 konnten noch 38.024 Füchse erlegt werden. Nach der Einführung der Schonzeit im Jagdjahr 2016/2017 brach die jährliche Strecke auf nur noch 26.815 Füchse zusammen, ein Rückgang von knapp 30%. Dieser niedrige Wert bestätige sich auch im darauf folgenden Jahr 2017/2018 (26.960). „Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache und sind der Beleg für eine Verordnung, die auf grünen Ideologien statt auf Fakten aufgebaut ist“, so Ellenberger weiter.

Der Fuchs zählt als Kulturfolger zu den Gewinnern in der Feldflur. Er hat keine natürlichen Feinde und kann sich daher uneingeschränkt vermehren. In einigen Gebieten Hessens wie z. B. in der Wetterau ist deshalb die Räude wieder auf dem Vormarsch. Die Tollwut gilt seit 2006 in Deutschland als ausgerottet.

Ellenberger: „Es ist enorm wichtig, frühzeitig in den Fuchsbestand einzugreifen und insbesondere die Jungtiere scharf zu bejagen. Denn nur in den Monaten Mai und Juni lassen sich die Jungfüchse effektiv bejagen. Ab Ende Juni werden sie flügge, verlassen den elterlichen Bau und suchen sich neue Reviere.“