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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Uraufführungen an der Oper Frankfurt

Eine Vorlesungsreihe der Dramaturgie

von Ilse Romahn

(27.02.2017)  Zum Thema Uraufführungen an der Oper Frankfurt startet die Dramaturgie des Hauses am Montag, dem 6. März 2017, um 19.00 Uhr im Holzfoyer eine Vorlesungsreihe. Weitere Termine sind geplant am 13., 20., 27. März und 3. April 2017, jeweils montags um 19.00 Uhr im Holzfoyer.

Karten pro Termin zum Preis von € 9 / ermäßigt € 6 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, schrieb Hermann Hesse. Nur wer stets bereit zum Aufbruch sei, könne der paralysierenden Gewöhnung ans Immergleiche entgehen. Das Musiktheater dieser Tage ist nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen dazu angehalten, die großen Werke der Vergangenheit vor dem Horizont des Gegenwärtigen neu zu begreifen, sie anders als in den vorausgegangenen Perioden zu betrachten, um ihre Leuchtkraft zu erhalten. Tradition als „Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche“ (Gustav Mahler) muss flankiert werden durch Innovation. Die Oper ist kein museales Relikt, geschaffen einzig aus dem Bedürfnis nach Entspannung, Unterhaltung und gefahrlosem Wohlklang. Das Theater hat die Verpflichtung zur Irritation, zum Wagnis, zum Noch-nicht-Dagewesenen.

Imposant offenbart sich die Geschichte der Uraufführungen an der Oper Frankfurt. Darunter Werke wie Franz Schrekers Der ferne Klang, Paul Hindemiths Sancta Susanna, Ernst Køeneks Der Sprung über den Schatten, Arnold Schönbergs Von heute auf morgen, Carl Orffs Carmina Burana, Hans Werner Henzes Das Wundertheater / Ein Landarzt / Das Ende einer Welt oder – in der nicht eben uraufführungsreichen Gielen-Ara – Hans Zenders Stephen Climax oder Heiner Goebbels’ Thränen des Vaterlandes. In den neunziger Jahren sind Höhepunkte wie Europeras 1&2 von John Cage, Heinz Holligers Beckett-Einakter oder Max Liebermanns Der Wald hinzugekommen. In den letzten Jahren folgten neben Kompositionen von Rolf Riehm und Peter Eötvös die Werke einer neuen Komponistengeneration, darunter Georg Friedrich Haas, Beat Furrer, Moritz Eggert, Mark Andre, Jens Joneleit, Arnulf Herrmann, Detlev Glanert, Lior Navok und Michael Langemann.

In der Vorlesungsreihe, die an die vorausgegangenen Veranstaltungen zur Moderne in der Oper anknüpft, wollen die Dramaturginnen und Dramaturgen der Oper Frankfurt (Norbert Abels, Zsolt Horpácsy, Konrad Kuhn, Stephanie Schulze und Mareike Wink) einen Rückblick auf die so unterschiedlichen Komponisten und Werke wagen. Dabei werden sie sich nach einem kurzen historischen Abriss im Wesentlichen auf die Uraufführungen der letzten drei Jahrzehnte konzentrieren.

Termine der Uraufführungen an der Oper Frankfurt – Eine Vorlesungsreihe der Dramaturgie jeweils montags um 19.00 Uhr im Holzfoyer
6. März 2017
Norbert Abels
Hans Werner Henze Das Wundertheater / Ein Landarzt / Das Ende einer Welt, 1965
John Cage Europeras 1 & 2, 1987

13. März 2017
Mareike Wink
Arnold Schönberg Von heute auf morgen, 1930
Franz Schreker Der ferne Klang, 1912
Die Gezeichneten,1918
Ernst Køenek Der Sprung über den Schatten, 1926

20. März 2017
Stephanie Schulze
Heiner Goebbels Thränen des Vaterlandes, 1986
Hans-Joachim Hespos Die Reise zum Mittelpunkt der Erde, 1986
Hans Holliger What where, 1989

27. März 2017
Konrad Kuhn
Carl Orff Carmina Burana, 1937
Die Kluge, 1943
Werner Egk Die Zaubergeige, 1935
Columbus, 1942


Der Goldene Drache
Foto: Monika Rittershaus
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3. April 2017
Zsolt Horpácsy
Marc André …das O…
Jörg Widmann Das Echo, in Five movements 2001
Peter Eötvös Der goldene Drache, 2014