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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Erste Wiederaufnahme von Stiffelio an der Oper Frankfurt

von Ilse Romahn

(23.10.2016)  Mit Stiffelio von Giuseppe Verdi (1813-1901) präsentierte die Oper Frankfurt in der Saison 2015/16 eine unbekannte Oper des italienischen Komponisten, die jedoch die spätere Meisterschaft bereits erahnen lässt. Der australische Regisseur Benedict Andrews gab mit dieser Inszenierung sein erfolgreiches Debüt an der Oper Frankfurt, indem er die Handlung in das Umfeld einer Sekte fundamentaler Christen verlegte, mit Stiffelio als deren charismatischen Führer. Publikum und Presse zeigten sich nach der Premiere am 31. Januar 2016 begeistert. In einer der Kritiken konnte man lesen: „Die Inszenierung von Benedict Andrews beweist: Das vergessene Werk ist packendes Musiktheater mit zum Teil fiebrig aufgeladener Verdi-Musik.“


Zum Inhalt: Der protestantische Geistliche Stiffelio muss feststellen, dass seine Frau Lina ihm untreu geworden ist. Deren Vater Stankar unternimmt zunächst alles, um die Ehe seiner Tochter und damit auch die Familienehre zu retten. Als er Lina bei einem nächtlichen Treffen mit ihrem Verführer Raffaele überrascht, fordert er diesen zum Duell. Plötzlich erscheint Stiffelio, um die beiden Streithähne zu versöhnen. Außer sich vor Zorn verrät Stankar den Ehebrecher. Daraufhin greift Stiffelio beinahe selbst zu den Waffen, besinnt sich jedoch auf sein Priestertum und schlägt seiner Frau die Scheidung vor. Nicht dem Ehemann, sondern dem Priester Stiffelio gegenüber beichtet Lina, dass sie ihn noch immer liebe und lediglich in einem Augenblick der Schwäche gefehlt habe. Ein Bibelwort, auf das Stiffelio zufällig beim Gottesdienst stößt, beendet die Oper: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein.


Die erste Wiederaufnahme der Produktion wird musikalisch geleitet von dem italienischen Dirigenten Giuliano Carella, der in Frankfurt zuletzt 2013/14 Verdis Die sizilianische Vesper dirigierte. Jüngste Engagements führten ihn u.a. an die Königliche Oper Kopenhagen (Puccinis Il trittico) sowie die Staatsopern von Stuttgart (Verdis Rigoletto und Bellinis I puritani) und Dresden (Bizets Carmen). Der amerikanische Tenor Cooper Nolan (Stiffelio) war u.a. Resident Artist an der Minnesota Opera. 2015/16 gab er als Don José in Bizets Carmen sein Europadebüt am Theater Kiel. Bis 2015/16 war die kanadische Sopranistin Jessica Strong (Lina) Mitglied des Opernstudios der Oper Frankfurt. Hier war sie u.a 2014/15 als Amelia Grimaldi in Verdis Simon Boccanegra zu erleben. Danach debütierte sie als Rosa in Fioravantis Le cantatrici villane im Bockenheimer Depot. Zu ihren Frankfurter Plänen gehört zudem Donna Anna in Mozarts Don Giovanni. Dimitri Platanias (Stankar) war in Frankfurt 2013/14 als Scarpia in Pucinis Tosca und 2014/15 als Jago in Verdis Otello besetzt. Seine internationale Karriere führte den griechischen Bariton u.a. an das Royal Opera House Covent Garden in London, zudem sind Auftritte an den Staatsopern von München und Hamburg geplant (Verdis Macbeth und Nabucco). Die weiteren Partien sind aus dem Ensemble der Oper Frankfurt besetzt, darunter erstmals mit dem amerikanischen Tenor und „Neuzugang“ AJ Glueckert (Raffaele) sowie dem premierenbewährten deutschen Bass Alfred Reiter (Jorg). In weiteren Partien sind Mitglieder des Opernstudios der Oper Frankfurt zu erleben: der koreanische Tenor Ingyu Hwang (Federico di Frengel) und die kanadische Mezzosopranistin Julia Dawson (Dorotea).

Wiederaufnahme: Samstag, 29. Oktober 2016, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 4., 13., 19. November 2016
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.

Fotos: Monika Rittershaus