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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Christiane Karg beim Musikfest Nachmittag eines Fauns in der Alten Oper

von Ilse Romahn

(26.09.2016)  Ein Abend im Zeichen des Fauns und seiner Klangwelt: Mit einem Lied- und Kammermusikprogramm rund um Claude Debussy beteiligen sich die Sopranistin Christiane Karg, Malcolm Martineau als musikalischer Partner am Klavier sowie weitere Musikerkollegen am diesjährigen Musikfest der Alten Oper Frankfurt, das sich zu Beginn der neuen Spielzeit über zwei Wochen hinweg mit Debussys „Prélude à l'après-midi d'un faune“ und seinem Umfeld auseinandersetzt. Am Dienstag, 4. Oktober 2016, gestaltet die Sängerin, die nicht nur auf der Opernbühne, sondern in den weltweit bedeutendsten Konzertsälen Erfolge feiert, gemeinsam mit ihren Kollegen ein Programm, das Schlaglichter wirft auf das Fin de siècle und seine Kammermusik.


Christiane Karg
Foto: Gisela Schenker
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Der das Musikfest begleitende Pan bzw. Faun und seine Flöte begegnen dabei dem Publikum in anderem Kontext: Denn Bilitis, die imaginäre Hauptgestalt der drei „Chansons de Bilitis“ von Debussy, trifft gleich im ersten Lied auf den Hirtengott und erlernt von ihm das Flötenspiel – bevor sich daraus ein amouröses Abenteuer entspinnt.

Aber auch Stéphane Mallarmé, Dichter des „Nachmittags eines Fauns“, kommt zu Wort in Gestalt von drei Gedichtvertonungen, die Maurice Ravel 1913 komponierte – eine Hommage an einen Künstler, den Ravel „nicht nur für den größten französischen Dichter, sondern auch für den einzigen“ hielt, denn Mallarmé habe der so wenig poetischen französischen Sprache das Poetische zurückgegeben.

Die drei zeitgleich mit Ravels „3 Poèmes“ entstandenen „4 Poèmes hindous“ von Maurice Delage künden von einer Beschäftigung mit außereuropäischen Musiktraditionen und dem Versuch, deren Strukturen auf die westliche Kammermusik zu übertragen. Zur Darstellung der Exotik indischer Städte stellte Delage der Sopranstimme ein gemischtes Kammermusik- Ensemble an die Seite – die Sithar wird zum Violoncello, die Bansuri zur westlichen Querflöte. Im Konzert mit Christiane Karg übernehmen das Hába Quartett sowie vier Holzbläsersolisten diesen Part.

Neben den Wesendonck-Liedern von Richard Wagner und Anton Weberns fünf Liedern nach Gedichten von Richard Dehmel bringt dieser kammermusikalische Abend rund um den „Faun“ auch noch eine Begegnung mit dem zentralen Werk des Musikfests: Die Bearbeitung des „Prélude à l’après-midi d’un faune“ für Klavier offenbart Blicke unter die Oberfläche, ohne die schillernden Klangfarben des Orchesters tritt die Struktur des Werkes umso plastischer hervor.

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Alten Oper Frankfurt

€ 25,- / 32,- / 42,- / 49,- (Endpreise) / Eintritt zum Gespräch an der Bar frei
Tickethotline: (069)1340400 ▪ www.alteoper.de