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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Kundengewinne beim Stromabsatz

Mainova bei Solarenergie mit neuem Geschäftsfeld

von von Karl-Heinz Stier

(31.08.2016)  Immer mehr Menschen setzen in Hessen auf die Solarenergie. Dem trägt nun auch die Mainova AG, Hessens größter Energieanbieter, Rechnung. Nach Mieterstrommodellen mit Frankfurter Wohnungsbaugesellschaften entwickelt die Mainova ein neues Geschäftsfeld zur Nutzung der Sonnenenergie. Man braucht für die eigene Immobilie - auch ein Einfamilienhaus - eine Solaranlage und einen Stromspeicher (Kostenpunkt 15000 bis 31000 Euro). Beides bauen Handwerksbetriebe ein. 65 Prozent des Stromverbrauches können über diese neue Methode abgerufen werden. Der Hauseigentümer muss nicht Kunde von Mainova sein.


Mainova- Chef Dr. Alsheimer erläutert Halbjahresbericht 2016
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„Das Produkt ist wirtschaftlich attraktiv und bewirkt eine langfristige Stromkostenersparnis. In Zeiten niedriger Zinsen sowie dank Zuschüssen und Förderungen ist die Investition besonders lohnenswert und stellt einen persönlichen Beitrag zur Energiewende dar“, so Dr. Constantin H. Alsheimer, Chef der Mainova, bei seinen Ausführungen zur Halbzeitbilanz 2016 seines Unternehmens. Dabei teilte er mit, dass sich das Segment Stromversorgung dank neuer Kundengewinne positiv entwickelt habe. So erhöhte sich der Stromabsatz um neun Prozent auf rund 5500 Millionen Kilowattstunden im Vergleich zum Vorjahr. Es wirkten sich auch niedrige Belastungen durch Risikovorsorgen aus – mit positivem Einfluss auf den Geschäftsverlauf.

Insgesamt hat der Mainova-Konzern im ersten Halbjahr 2016 ein bereinigtes Ergebnis vor Ertragssteuern in Höhe von 62,5 Millionen Euro erzielt (Vorjahr 53,4 Millionen). Dr. Alsheimer erinnerte an die Mainova-Prognose für das Geschäftsjahr 2016. Danach wurde ein bereinigtes Ergebnis vor Ertragssteuern zwischen 120 und 130 Millionen Euro geschätzt. Die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2016 verlief jedoch besser als erwartet. „Daher sind wir für den gesamten Jahresverlauf optimistisch und gehen nun von einem Ergebnis von über 130 Millionen Euro aus“.

Was die Energiepolitik im Bund angeht, so sieht Dr. Alsheimer eher skeptisch in die Zukunft. So wolle die Bundesregierung noch im Herbst die sogenannten „vermiedenen Netznutzungsentgelte“ neu regeln. Die Bundesnetzagentur dränge gar auf eine Abschaffung. Sollten diese Pläne umgesetzt werden, würde dies die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen gefährden, darunter auch die hocheffizienten Frankfurter Kraftwerke. „Aus meiner Sicht ist es allerdings elementar, dass die netzentlastende und systemstabilisierende Wirkung dieser dezentral und verbrauchsnah einspeisenden Anlagen auch weiterhin vergütet wird.“

Eine weitere Verschiebung der Gewichte im Energiesektor sieht er darin, dass die entscheidenden Akteure beim Netzausbau anscheinend vorrangig auf die Übertragungsnetzbetreiber setzen. Dies würde die schon vorhandene Dominanz von Großunternehmen weiter begünstigen. „Die leistungsstarken Verteilnetzbetreiber bleiben außen vor, denn die Energiewende findet zu 97 Prozent in den regionalen Verteilnetzen statt. Hier muss meines Erachtens gegengesteuert werden.“