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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Wiener Philharmoniker am 13. Juni in der Alten Oper

von Ilse Romahn

(31.05.2016)  Gesellenstück trifft auf musikalisches Vermächtnis: In ihrem Konzert am Montag, 13. Juni 2016, um 20.00 Uhr im Großen Saal der Alten Oper Frankfurt nähern sich die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin dem Beginn der musikalischen Moderne von zwei Seiten aus. Denn als Prolog zu Anton Bruckners Fragment gebliebener Sinfonie Nr. 9 erklingt zunächst Anton Weberns Passacaglia op. 1 von 1908. Hier das Opus 1 eines jungen Komponisten, der nach vierjähriger Lehrzeit bei Arnold Schönberg unter Beweis stellt, wie souverän er musikalische Traditionen in einer neuen Klangsprache zu formulieren weiß. Dort, kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts, das Alterswerk eines großen Sinfonikers, das nicht nur Bilanz zieht, sondern zugleich auch die Tür in die Moderne weit aufstößt.


Wiener Philharmoniker
Foto: Terry Linke
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Eine intensive, durchaus wechselvolle Geschichte prägt die Beziehung Anton Bruckners zu den Wiener Philharmonikern. Spätestens aber seit der umjubelten Uraufführung der achten Sinfonie Bruckners durch die Wiener Philharmoniker zählt die Auseinandersetzung mit Bruckners Schaffen zu den Konstanten des Orchesters. Bruckner selbst dankte damals schriftlich „... den Mitgliedern dieses höchsten Kunstvereines in der Musik für die herrliche Aufführung ... aus tiefstem Herzensgrunde! Hoch! Hoch! Hoch!“.


Yannick Nézet-Séguin
Foto: Marco Borggreve
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„Meine Entwicklung ist eigentlich langsam verlaufen“, räsonierte Yannick Nézet-Séguin kürzlich in einem Interview – wohl wissend, dass er in der Klassikszene als Senkrechtstarter gilt. 2008 übernahm der franko-kanadische Dirigent beim Rotterdam Philharmonic Orchestra die Nachfolge Valery Gergievs, im selben Jahr wurde er Erster Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra und gab zudem bei den Salzburger Festspielen sein Debüt, als er Gounods Oper „Roméo et Juliette“ dirigierte. Seitdem gastiert er mit allen wichtigen Orchestern auf den großen Konzertsälen der Musikmetropolen.

Langsam und auch gründlich verlaufen ist die musikalische Karriere des Kanadiers dennoch: Nézet-Séguin interessierte sich bereits als Kind fürs Dirigieren, im Teenageralter übernahm er einen Kirchenchor. Mit 19 begegnete er dem italienischen Dirigenten Carlo Maria Giulini, der sein Mentor wurde. Er studierte am Konservatorium, wurde mit 22 Jahren Chorleiter und Assistenzdirigent an der Oper von Montreal und übernahm mit 24 Jahren das zweite Orchester der Stadt, das Orchestre Métropolitain du Grand Montréal, bis er 2008 seinen internationalen Durchbruch feierte.


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