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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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400 Einsätze nach Unwetter

Landrat zieht Bilanz nach Einsätzen vom Wochenende

von Adolf Albus

(30.05.2016)  MTK - Beim Unwetter über dem Main-Taunus-Kreis am Wochenende sind nach Angaben des Kreises Hilfskräfte zu rund 400 Einsätzen ausgerückt. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, richteten die sintflutartigen Regenfälle und Hagelschauer am Freitagabend vor allem in Hofheim, Kriftel und Hattersheim große Schäden an, während andere Kommunen völlig unbehelligt blieben. „Das war eines der schlimmsten Unwetter dieser Art in den vergangenen Jahrzehnten“, fasst Cyriax zusammen. „Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, aber auch die Mitarbeiter in der Zentralen Leitstelle haben Unglaubliches geleistet, um den Menschen zu helfen und die Krise zu meistern.“


Die Feuerwehr beim Einsatz in einem überfluteten Krifteler Reitstall
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Während des nur eine halbe Stunde dauernden Unwetters wurden zahlreiche Keller überschwemmt, Gullys wurden aus den Halterungen gedrückt, der Schwarzbach trat über die Ufer. Diverse Tiefgaragen wurden überflutet, ebenso mehrere Einkaufszentren, Supermärkte und Geschäfte. In einem Krifteler Reitstall mussten Pferde aus den Boxen geholt werden.

Im zweiten Stock eines Containers an der Main-Taunus-Schule Hofheim drang Wasser ein, so dass in zwei Räumen Teile der Decke einstürzten. Menschen waren nicht gefährdet, es hielt sich am Wochenende niemand im Gebäude auf. Dieses Stockwerk wurde für den Unterricht gesperrt; Schule und Kreis wollen Ausweichmöglichkeiten für die Schüler suchen. In der Brühlwiesenschule lief der Keller voll Wasser, auch hier waren den Angaben zufolge am Wochenende keine Personen gefährdet.

Wie der Kreis mitteilt, wurden alleine in Hofheim 240 Einsätze registriert, in Kriftel 110 und in Hattersheim 50. Eingesetzt waren Feuerwehreinheiten aus diesen drei Kommunen, zudem Einheiten aus Bad Soden, Hochheim und Kelkheim. Eine Einheit des Roten Kreuzes Hattersheim/Kriftel lieferte die Verpflegung für die Feuerwehrleute, die die gesamte Nacht und zum Teil noch an den beiden Folgetagen im Einsatz waren. Mancherorts waren die Kräfte noch am Sonntagabend zugange, weil erst dann Hauseigentümer aus Kurzurlauben zurückkehrten und das Ausmaß der Schäden sahen. Um die Einsätze zu koordinieren, wurde das Personal der Zentralen Leitstelle des Main-Taunus-Kreises am Freitagabend sofort aufgestockt. Zeitweise waren elf Personen – darunter auch Ehrenamtliche - im Einsatz oder in Bereitschaft, um die unter der Telefonnummer 112 eingehenden Anrufe entgegenzunehmen und an die Feuerwehreinheiten weiterzuleiten.

Der Main-Taunus-Kreis hatte die Bürger am Wochenende in den sozialen Medien, unter anderem auf seiner Facebook-Seite, auf dem Laufenden gehalten. Zahlreiche Bürger brachten Meldungen zu ihrer Lage vor der eigenen Haustür, einige posteten auch Fotos und Videoclips, die das Ausmaß der Zerstörung zeigten. Viele dankten den Einsatzkräften für ihr Zupacken.