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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Szenische Lesung: Zinnobernächte und ultramarinblaue Tage

Multimediale Hommage an Ludwig Meidner im Museum Giersch der Goethe-Universität

von Ilse Romahn

(28.04.2016)  Anlässlich des fünfzigsten Todestages des vielseitigen Künstlers und visionären Schelms Ludwig Meidner (1844–1966) inszeniert der Frankfurter Regisseur Stéphane Bittoun einen multimedialen Abend zwischen szenischer Lesung und Filmdokumentation. Dieser Abend verwebt Texte, Filme, Bilder und Interviews mit Weggefährten. Auf der Bühne tragen die Schauspieler Mogli Cruse, Moritz Brendel und Stéphane Bittoun aus Tagebüchern, Briefen und expressionistischen Dichtungen Meidners szenisch vor. In filmischen Einspielungen lassen Weggefährten wie Cornelia von Plottnitz, Meisterschüler Jörg von Kitta-Kittel und der Meidner-Experte Erik Riedel Person und Werk des Künstlers lebendig werden. Insgesamt eine spannende Spurensuche mit Texten, Bildern, Filmsequenzen und Zeitzeugen.

Die beiden Aufführungen sind am Donnerstag, 12. Mai, und am Mittwoch, 22. Juni, jeweils 19.00 Uhr im Museum Giersch der Goethe-Universität, mit Anmeldung, Kosten: 15,- € an der Abendkasse


Stéphane Bittoun
Foto: Alexander Englert
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Ludwig Meidner zählt zu den herausragenden deutschen Künstlern der Moderne. Sein Werk und seine Biographie stehen exemplarisch für die gesellschaftlichen Brüche, mit denen Künstlerinnen und Künstler im Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konfrontiert waren. Zum 50. Todesjahr Meidners hat die Ludwig Meidner Gesellschaft das Gemeinschaftsprojekt „Ludwig Meidner – Seismograph“ initiiert, das sich mit Ausstellungen und Veranstaltungen in der Rhein-Main-Region unterschiedlichen Aspekten im Schaffen des Malers, Dichters und Zeichners widmet. Den Mittelpunkt der Ausstellung „Horcher in die Zeit – Ludwig Meidner im Exil“ (noch bis 10. Juli 2016) im Museum Giersch der Goethe-Universität bilden Werke aus Meidners Exilzeit. Diese stellen eine höchst intensive Mischung aus innerem Erleben und Zeitkommentar dar und besitzen daher eine besondere aktuelle Relevanz.

Stéphane Bittoun arbeitet als Regisseur, Autor und Schauspieler (u.a. Schauspiel Frankfurt) und ist regelmäßig als Synchronsprecher, in TV-Dokumentationen, Hörbüchern und auf Lesungen zu hören. 2012 ist Bittoun mit seinen medienübergreifenden Inszenierungen zwischen Theater, Hörspiel und Film für den renommierten George-Tabori-Preis nominiert worden.

Museum Giersch der Goethe-Universität Schaumainkai 83 in Frankfurt, www.museum-giersch.de