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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Mehr Küchenabfälle in die Biotonne

von Ilse Romahn

(28.04.2016)  „Die Menge an Küchenabfällen, die in hessischen Biotonnen landet, muss erhöht werden. Zwar haben wir hier eine erfreuliche Entwicklung und einen deutlich ansteigenden Trend, aber es bleibt noch viel Luft nach oben.“ Mit diesen Worten gab Gerald Kraus, stellvertretender Abteilungsleiter Abfallwirtschaft im hessischen Umweltministerium am Donnerstag, 28. April, auf dem Bauernmarkt an der Konstablerwache den Startschuss für die „Aktion Biotonne“. Diesem Ziel haben sich neben dem hessischen Umweltministerium auch 75 hessische Kommunen, darunter neben Frankfurt unter anderem Offenbach, Marburg, Gießen, Hanau, Wetzlar und Wiesbaden angeschlossen.

Momentan landen rund 45 Prozent aller organischen Abfälle in der Restmülltonne. Das muss nicht sein, denn beispielsweise in Frankfurt gibt es seit 1998 flächendeckend die Biotonne. Dabei birgt der Biomüll, dazu zählen die klassischen Küchenabfälle wie Gemüse- oder Obstabfälle und altes Brot sowie Speisereste, wertvolles Potenzial. Denn bei der Verwertung entstehen Wärme und Kompost. „Jedes Kilo Biomüll, das nicht in der Biotonne landet, ist verschwendet. Diese Verschwendung wichtiger Rohstoffe wollen wir in Hessen verhindern!“, so Kraus. Auch Umweltdezernentin Rosemarie Heilig begrüßte die Aktion ausdrücklich: „Wir möchten uns in Frankfurt bis zum Jahr 2050 komplett mit erneuerbaren Energien versorgen. Mit Küchenabfällen kann jeder Haushalt zu diesem großen Ziel beitragen. Was Sie heute in die Biotonne werfen, kommt morgen als Wärme und klimafreundlicher Strom zurück.“

Aus dem Frankfurter Stadtgebiet wurden im vergangen Jahr rund 23.000 Tonnen Biomüll in die Bioabfallbehandlungsanlage im Frankfurter Osthafen angeliefert. Die Bioabfälle werden in der Anlage in einem zweistufigen Verfahren von Vergärung und Tunnelkompostierung verarbeitet. Dabei entstehen rund 3,6 Millionen kWh Strom und 3,4 Millionen kWh Wärme im Jahr. Zusätzlich werden circa 10.000 Tonnen Kompost erzeugt, der Landschaftsgärtnereien und Bürger gleichermaßen erfreut. „Außerdem ist die RMB der Hoflieferant des Frankfurter Palmengartens“, fügt FES-Geschäftsführer Dirk Remmert hinzu. „Deshalb, liebe Frankfurter, sammeln Sie Ihre Küchenabfälle, geben Sie sie in die Biotonne und erfreuen Sie sich an blühenden Landschaften.“

Die „Aktion Biotonne“ setzt darauf, beim Sammeln der Küchenabfälle positive Gefühle zu wecken. Dazu dienen eine Reihe von farbenfrohen Kampagnen-Elementen, wie etwa der Vorsortierbehälter BIOTONI. Damit soll das Thema des Biomülls auch emotional positiv besetzt werden. Denn häufig scheitert die Mülltrennung an einem gewissen Gefühl des Unbehagens beim Wegwerfen von Speiseresten in die Biotonne. Mit der richtigen Strategie und dem Bewusstsein für die Bedeutung des Themas können diese negativen Emotionen aber überwunden werden.

Die „Aktion Biotonne“ ist eine Initiative des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Unterstützung der Stadt Frankfurt, der FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH sowie weiteren 74 hessischen Kommunen. Kooperationspartner sind REWE-Märkte sowie andere Einzelhandelsgeschäfte in den teilnehmenden Kommunen. Ein kostenloses Booklet bietet den Bürgern praktische Tipps und Tricks rund um das Sammeln und Entsorgen von Küchenabfällen.