Zentral und mitten in der Stadt: Filmhaus Frankfurt zieht um

von Ilse Romahn

Der alte Mietvertrag des Filmhauses in der Ostbahnhofstraße war seitens des Vermieters nicht über August 2016 hinaus verlängert worden, das Haus soll im nächsten Jahr abgerissen werden. Bereits im letzten Jahr war somit das Filmhaus, vertreten durch Vorstand, Geschäftsführung sowie Freunde, daran gegangen, sich um eine neue Liegenschaft zu kümmern.

Beizeiten hatte das Filmhaus auch das Kulturdezernat der Stadt über die anstehenden Veränderungen informiert und war in der Folge mehrmals in den Kulturausschuss gebeten worden, um zu berichten. Wertvolle Tipps für die Suche, vor allem aber auch ein weitereichender Rückhalt aus der Politik waren die Folge.

Kulturdezernent Felix Semmelroth begrüßt den Umzug in die neue Örtlichkeit: „Die Suche hat sich gelohnt! Der neue Standort inmitten der Stadt bietet eine optimale Alternative für die bisher genutzte Liegenschaft. Endlich hat das Filmhaus nun wieder Planungssicherheit und kann zuversichtlich in die Zukunft schauen.“ Darüber hinaus würdigt der Stadtrat die Arbeit der Institution: „Das Frankfurter Filmhaus ist für unsere Stadt und darüber hinaus von großer Bedeutung. Seine Seminare, seine Publikationen, seine Veranstaltungen haben das Filmhaus in der Region unentbehrlich werden lassen. Der Qualitätsanspruch des Hauses sieht sich künstlerischen Anliegen und gesellschaftlicher Relevanz verpflichtet und hat die Wandlung ins Digitalzeitalter vollzogen. Damit steht das Filmhaus Frankfurt im Dienst des hiesigen Nachwuchses der Filmszene, die auch im Digitalzeitalter eine Heimatadresse im Filmhaus hat.“

Neben dem Filmhaus werden ebenfalls der Bundesverband Jugend und Film (BJF), der Bundesverband Kommunale Filmarbeit, das Film- und Kinobüro und das Medienzentrum ihren Platz in der Fahrgasse 89 finden. Die Medienwerkstattinitiative wird nach Höchst in die Nähe des von ihr betriebenen Kinos im Bolongaropalast umziehen.

Denn die gute Zusammenarbeit der Institutionen hatte sich bereits am alten Standort in der Ostbahnhofstraße 15 etabliert. Nicht nur das Filmhaus, auch der BJF, der Bundesverband Kommunale Filmarbeit, das Film- und Kinobüro Hessen, die Medienwerkstattinitiative sowie das Medienzentrum Frankfurt waren gemeinsam in die Liegenschaft gezogen, zu einem späteren Zeitpunkt hatte die Wirtschaftsförderung auch das Gründerzentrum Mainraum noch im selben Haus eingerichtet.

Vor allem wird in Erinnerung bleiben, dass in der freundlichen Kooperation mit dem Medienzentrum dessen ebenerdig gelegene Räume zur Verfügung standen. Über neun Jahre hinaus: Seminare, Fortbildungen, Abendliche Treffen, politische Meetings und natürlich: Feste und Feiern.

Der Umbau der Räume in der Fahrgasse ist bereits in vollem Gange: sowohl im vierten Stock, wo das Filmhaus mit seinen Partnern sitzen wird, als auch im zweiten Stock, wo das Medienzentrum mitsamt Verleih und Veranstaltungsraum zu finden sein wird. Daraus folgt: Das Filmhaus wird in Zukunft zwar behindertenfreundliche, jedoch keine ebenerdig zugängliche Räume haben. Eine Auszugsfeier aus der Ostbahnhofstraße ist ebenso geplant wie mehrere Einzugsfeiern, um die neuen, zentralen Räume zu präsentieren.