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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ein Sommer voll Musik

Rheingau Musik Festival 2016

von von Karl-Heinz Stier

(11.02.2016)  Der Rheingau hat vieles, was ihn reizt zu besuchen : Seine Geschichte, seine Kulturdenkmäler, seine Landschaft, seine Atmosphäre, seinen Wein. „Ein liebesvolles Ländchen“ hat ihn Goethe einmal genannt. Seit 29 Jahren ist noch ein weiteres Schmuckstück hinzugekommen: Das Rheingau Musik Festival, das diese Region 2016 mit einem „Sommer voll Musik“ feiern möchte. Michael Herrmann, Intendant und Geschäftsführer des Festivals, hat nunmehr in Oestrich-Winkel mit seinen Programmplanern Timo Buckow und Lisa Ballhorn das neue Saison-Programm vorgestellt.


Intendant Herrmann und seine beiden Programmplaner
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153 Konzerte werden vom 18. Juni bis 27.August an 42 Spielstätten des Rheingaus und benachbarter Regionen veranstaltet, so z.B. im Kloster Eberbach, Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads und im Kurhaus Wiesbaden. Hinzu kommen noch zahlreiche Schlösser, Kirchen und Weingüter. Das Eröffnungsprogramm am 18.Juni beginnt – so fast schon Tradition – das hr-Sinfonieorchester, um 19 Uhr, in der Basilika vom Kloster Eberbach. Christoph Eschenbach, der nach 19 Jahren erstmals wieder am Dirigenten-Pult der Frankfurter steht, zelebriert neben Bruckner auch Schuberts „Unvollendete“, die von der Suche nach sinfonischer Lyrik erzählt. Das Abschlusskonzert am 27. August, um 19 Uhr, ebenfalls in der Basilika vom Kloster Eberbach, dirigiert der Stardirigent aus Kanada Yannick Nezet-Segui. Das Rotterdam Philharmonic Orchestra spielt sieben Lieder von Alma Mahler mit Sarah Connolly als Sopran und von Gustav Mahler die 10. Sinfonie „Die Unvollendete“.

Fünfmal tritt Isabella Faust („Artist in Residence“) auf, eine der gefragtesten Geigerinnen unserer Zeit. Sie beeindruckt mit einem riesigen Repertoire und einfühlsamen Interpretationen. Ihr Terminkalender ist prall gefüllt mit Konzerten und Proben. Für jedes Werk findet sie einen eigenen Zugang. Bach bringt sie zum Sprechen, doch sie bewegt sich auch sicher durch romantische Gefilde und besitzt das nötige Feingefühl, um Zeitgenössisches in aller Finesse auszuloten.


Die Geigerin Isabelle Faust
Foto: Molina Visuals
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Im „Fokus Jazz“ tritt der wohl bekannteste deutsche Jazz-Musiker ins Zentrum: der Trompeter Till Börner. Er macht puren Jazz. Trotzdem schafft er bei allem, was er musikalisch macht, den Spagat zwischen den Genres, bleibt offen und experimentierfreudig und verweigert sich als Jazzer nicht dem Pop.

Das 29.Festival bringt drei Schwerpunkte
„Starke Frauen“ heißt der erste, mit dem Künstlerinnen präsentiert werden, die in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung einnehmen. Elf herausragende Solistinnen treten vor große Orchester oder internationale Spitzenensembles: Lisa Batiashvili, Dorothee Mields, Anette Dasch, Regula Mühlemann, Alina Pogostkina, Helene Grimaud, Anna Lucia Richter, Simone Kermes, Hilary Hahn und Sarah Conolly. Als Komponistinnen und Interpretinnen bereiteten sie den Weg für die nachkommenden Generationen und lebten vor, wie man sich mit Talent, Fleiß und Entschlossenheit als Musikerin durchsetzen kann.

Gefeiert wird auch der 175. Geburtstag von Antonin Dvorak mit einem umfangreichen Portrait. Seine großen Vorbilder sind Beethoven und Brahms, Schubert ist seine heimliche Liebe. Unter dem Schwerpunkt „Klanggewalten“ wurden Werke gesammelt, die über das rein musikalische hinausgehen. Sie sind unabhängig von der Entstehungszeit, der Besetzung und den Interpreten. Es handelt sich um Meilensteine der Musikgeschichte, die einen prägenden Einfluss auf die Gattungen der Zeit interlassen haben.

Es gibt auch wieder alte Bekannte im Festivalkalender, wie das Sommerfest, das Schlossfest, die Fahrenden Musiker und die Steinberger Tafelrunde. Mit dabei ist auch Walter Renneisen mit dem Titel „Die Sternstunde des Josef Bieder“- Revue für einen Theaterrequisiteur und Quast mit seinem „Eingebildeten Kranken“, womit die hessische Szene (70 Jahre Hessen) abgedeckt werden soll.

Zum Verkauf stehen 124000 Karten(von 10 bis 185 Euro), ein Viertel sind bereits gebucht. Der Etat liegt bei 8 Millionen Euro, wobei noch 600000 Euro als finanzielle Lücke zu schließen sind.

Mehr Infos unter www.rheingau-musik-festival.de