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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Flüchtlingszuweisung: Schwalbach hilft Kriftel

von Adolf Albus

(10.02.2016)  Kriftel - Ein ganz großes Dankeschön senden Bürgermeister Christian Seitz und der Erste Beigeordnete Franz Jirasek nach Schwalbach und an die dortige Rathauschefin Christiane Augsburger. Die Stadt Schwalbach wird am Montag, 15. Februar die Flüchtlinge aufnehmen, die der Main-Taunus-Kreis an diesem Tag per Direktzuweisung eigentlich in die Obstbaugemeinde schicken wollte (wir berichteten). „Die Stadt verfügt über ein bereits eingerichtetes leerstehendes Gebäude, das kurzfristig für die Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet werden konnte“, so Jirasek.

Verzögerungen durch starken Regen
In Kriftel gibt es ein solches Gebäude nicht, weshalb die Gemeinde 30 mobile Unterkünfte, sogenannte Mobile Homes, beschafft hat, um sie auf einer Freifläche neben den Krifteler Sportanlagen aufzustellen. Die Fläche musste aber erst einmal für diesen Zweck hergerichtet werden. Wasserleitungen und Kanäle sind dort inzwischen verlegt, aber wegen des starken Regens Anfang der Woche konnte das Gelände zunächst nicht wie geplant geschottert werden. „Dadurch haben wir einen ganzen Tag verloren“, erklärt Jirasek. Eine Fertigstellung der Unterkünfte bis zum 15. Februar sei damit völlig unmöglich geworden.

Direktzuweisung beginnt am 22. Februar
Der Main-Taunus-Kreis ist selbstverständlich über die Absprache zwischen Kriftel und Schwalbach informiert und damit einverstanden. Seitens des Kreises wird man nun eine Woche später, am Montag, 22. Februar, mit der Direktzuweisung von Schutzsuchenden nach Kriftel beginnen. Bekanntlich betreibt der Kreis bereits eine Unterkunft in der Gemeinde, die jedoch voll ausgelastet ist. Beim Main-Taunus-Kreis hat sich die Situation in den letzten beiden Wochen etwas entspannt: Statt wöchentlich 70, teilweise sogar 100 Personen sind es derzeit rund 30 Neuankömmlinge pro Woche. Ob das jetzt so bleibt, weiß allerdings niemand.

Transport in Schrittgeschwindigkeit
Bis zum 22. Februar müssen die mobilen Unterkünfte in Kriftel also bezugsfertig sein. Ein erreichbares Ziel. Es darf nur bei den weiter anstehenden Arbeiten nichts Größeres dazwischen kommen. „Ich gehe davon aus, dass wir morgen mit dem Transport der ersten Mobile Homes von ihrem derzeitigen Standplatz auf die Fläche neben dem Sportplatz beginnen können“, sagte der Erste Beigeordnete am Mittwoch dieser Woche bei einem Pressegespräch. Die großen Wagen werden in Schrittgeschwindigkeit durch die Gemeinde rollen.

Zuvor war es erforderlich, die mobilen Unterkünfte aufzubocken, um auf ihrer Unterseite die Anschlüsse für die Versorgungsleitungen herstellen zu können. Denn wenn die Wagen auf ihren Rädern stehen, beträgt der Abstand zwischen Boden und Erde nur 0,20 Meter. Nach ihrer Ankunft auf der Fläche neben dem Sportplatz müssen die Mobile Homes nach ihrer Ausrichtung mit Steinen unterbaut und abgestützt werden, damit sie einen festen Stand haben.

Dank an beteiligte Unternehmen
Die Gemeinde kann die Mammutaufgabe nur unter Einbeziehung von mehreren Unternehmen bewältigen. „Darunter sind Betriebe, auch aus Kriftel, mit denen wir schon seit Jahren gut zusammenarbeiten“, stellt Jirasek fest. „Die unterstützen uns jetzt und lassen uns nicht hängen, und dafür sind wir sehr dankbar“. Es gibt auch in der kommenden Woche noch viel zu tun und es sind noch unzählige Einzelheiten zu klären, bevor die ersten Mobile Homes bezugsfertig sind. Man rechnet derzeit damit, dass am 22. Februar zwischen 70 und 80 Flüchtlinge in die Gemeinde kommen werden. Aber die Zahlen können sich bis dahin noch ändern.