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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Rückblick ist Zukunft

Blickwechsel-Tag mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops

von Ilse Romahn

(04.02.2016)  Täglich erreichen die Welt Nachrichten über Umweltzerstörung und Klimawandel, über Krieg und Flucht, den Kampf um endliche Ressourcen und die zunehmende Spaltung der Gesellschaft. Wie beeinflussen diese globalen Phänomene unser Leben und welche Auswirkungen hat umgekehrt unser Handeln in anderen Regionen der Welt? Welche Transformationen sind erforderlich, um die Weichen erfolgreich in Richtung Zukunft zu stellen? Was können Kulturinstitutionen hierzu beitragen?

In der Podiumsreihe „Blickwechsel – Zukunft gestalten“ steht im Museum Angewandte Kunst (Schaumainka 17) einmal pro Quartal jeweils ein Aspekt nachhaltiger Entwicklung im Fokus. Am Donnerstag, 11. Februar, lädt das Museum von 10 bis 17.30 Uhr zu einem Blickwechsel-Tag mit Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden ein, an dem die Themen der vergangenen Termine zusammengefasst, vertieft und weiterentwickelt werden sollen. Das inhaltliche Spektrum reicht dabei von Globalisierung über Migration bis hin zu Fragen von Konsumkultur und Lebensführung.

Jürgen Tabor, stellvertretender Direktor der Galerie im Taxispalais, Innsbruck, wird im ersten Vortrag auf die zunehmende Vernetzung der Welt durch Reise- und Migrationsbewegungen und immer komplexere Ströme von Daten, Rohstoffen und Waren eingehen.

Der junge syrische Fotograf Hosam Katan nimmt im zweiten Vortrag mit auf eine fotografische Reise in seine Heimatstadt Aleppo. Er berichtet von seinen persönlichen Erfahrungen auf der Flucht und zeigt in erschütternden Bildern das gegenwärtige Kriegsgeschehen.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit Georg-Christof Bertsch, Jürgen Tabor und Hosam Katan soll ein Brückenschlag zwischen den zuvor vorgestellten Perspektiven geschaffen und gemeinsam mit den Besuchern erörtert werden, wie unsere Konsumentscheidungen und unser Lebenswandel sich auf Menschen in anderen Weltregionen auswirken.


Fotografie 'An Instinct for Growth' von Etta Gerdes
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Nach der Mittagspause präsentiert die Fotografin Etta Gerdes ihre neue Fotoserie „An instinct for growth“, die in den Jahren 2014 und 2015 in Dublin entstand. Am Beispiel der irischen Hauptstadt zeigt sie das ständige Ringen des Menschen, sich seine Umwelt zu erschaffen und sie zu gestalten.

Anschließend werden in Workshops an drei Thementischen, zwischen denen die Teilnehmer nach einer vorgegebenen Zeit wechseln, Möglichkeiten der individuellen Einflussnahme diskutiert. Als konkrete Beispiele dienen hierbei die lokale Urban Gardening-Initiative „Frankfurter Garten“ und das Seminar „Entlang der Route“.

In der abschließenden Diskussionsrunde, unter anderem mit Friedrich von Borries und Matthias Wagner K, sollen zentrale Fragen der Blickwechsel-Reihe diskutiert werden: Wie viel Transdisziplinarität verlangt der Wandel zu einer zukunftsfähigen Lebensweise? Welchen Beitrag können und müssen Kulturinstitutionen zur Bildung nachhaltiger Entwicklung leisten?

Der Eintritt frei. Die Kosten für Speisen und Getränke in der Mittags- und Kaffeepause im Museumsbistro tragen die Teilnehmer selber.