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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Erste Wiederaufnahme Giulio Cesare in Egitto an der Oper Frankfurt

Dramma per musica in drei Akten von Georg Friedrich Händel

von Ilse Romahn

(04.02.2016)  Die aktuelle Produktion von Giulio Cesare in Egitto von Georg Friedrich Händel (1685-1759) stammt aus der Saison 2012/13. Die seinerzeit erschienenen Kritiken lobten die – angesichts der Popularität des Stoffes in allen Genres – mit filmischen Mitteln spielende Neuinszenierung: „Für den Stoff um Cäsar und Kleopatra spannt das Regieteam um Johannes Erath einen Bogen zwischen Antike, Barock und Gegenwart – unterhaltsam gewürzt mit ironischen Zitaten sowie klug dosierten Gags.“ Und die Tatsache, dass der premierenerprobte Dirigent nun auch bei dieser Wiederaufnahme am Pult steht, steigert die Vorfreude beim Lesen dieses Satzes: „Erik Nielsen dirigiert das kleine Orchester entzückend perfekt.“

Ägypten, 48 v. Chr.: Pompejus, der politische Gegner von Giulio Cesare (Julius Cäsar), ist an den Hof des ägyptischen Königs Tolomeo geflohen und von diesem heimtückisch ermordet worden. Cesare verspricht seiner Witwe Cornelia und Pompejus’ Sohn Sesto, den Mörder zu finden. Derweil versucht Tolomeos Schwester Cleopatra mit Cesares Hilfe auf den ägyptischen Thron zu gelangen. Wie geplant, erliegt Cesare ihrem Charme, doch als er hört, dass Sesto gefangengenommen und Cornelia verschleppt wurde, versucht er – trotz der Bedrohung durch ägyptische Soldaten –, den beiden zu Hilfe zu eilen. Die inzwischen von ihrem Bruder arrestierte Cleopatra erhält die Nachricht, der Geliebte sei im Kampf gefallen. Doch Cesare lebt, und es gelingt ihm zusammen mit Sesto – der in der Zwischenzeit Tolomeo töten konnte – die Frauen zu befreien. Cesare krönt Cleopatra als rechtmäßige Königin Ägyptens unter römischem Protektorat und hat in Sesto einen Freund gewonnen.


Sang in der Premierenserie noch ein Bariton die Titelpartie, kehrt die Oper Frankfurt anlässlich der ersten Wiederaufnahme des Werkes zu der inzwischen weit verbreiteten Besetzung mit einem Countertenor zurück. Dabei konnte kein geringerer als der renommierte, im nahen Eltville geborene Andreas Scholl gewonnen werden, der als einer der Besten seines Faches gilt und dies auf zahlreichen internationalen Opernbühnen unter Beweis gestellt hat. So führte ihn die Partie des Giulio Cesare u.a. 2012 zu den Salzburger Festspielen (sowohl zu Pfingsten als auch im Sommer). Bei ihrem Liederabend an der Oper Frankfurt Anfang 2015 riss die amerikanische Mezzosopranistin Jamie Barton (Cornelia) das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Gleiches ereignete sich kürzlich anlässlich ihrer Auftritte als Giovanna Seymour in Donizettis Anna Bolena an der New Yorker Metropolitan Opera und als Adalgisa in Bellinis Norma an der Los Angeles Opera. Aus dem festen Sängerstamm der Oper Frankfurt sind Louise Alder (Debüt als Cleopatra) und Nina Tarandek (Sesto) neu besetzt, während Björn Bürger (Curio) sowie die Gäste Matthias Rexroth (Tolomeo), Simon Bailey (Achilla) und Dmitry Egorov (Nireno) bereits in der Premierenserie mit von der Partie waren; Simon Bailey seinerzeit noch als Ensemblemitglied.


Szenenfoto
Foto: Wolfgang Runkel
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Wiederaufnahme: Freitag, 12. Februar 2016, um 18.30 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 26. Februar, 4., 6. (Oper für Familien, 18.00 Uhr; pro Erwachsenen-Kaufkarte
maximal drei Tickets für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre gratis,
empfohlen ab 12 Jahren), 11., 19., 26. März 2016.
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.30 Uhr

Preise: € 15 bis 105 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.