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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Einzelhandel mit Weihnachtsgeschäft zufrieden

Bundesbürger geben 460 Euro für Geschenke aus

von von Karl-Heinz Stier

(25.11.2015)  Der hessische Einzelhandel rechnet in diesem Jahr mit einem besseren Weihnachts-Geschäft als im vergangenen Jahr. Präsident Friedrich J. Wagner erwartet im Vergleich zu 2014 eine Umsatzsteigerung um zwei Prozent (letztes Jahr plus ein Prozent). Der Handelsverband hat in einer Umfrage ermittelt, dass auch im Weihnachtsgeschäft 2015 die durchschnittlichen Ausgaben für Geschenke wieder steigen werden. „Wir gehen davon aus, dass in diesem Jahr die Kauflaune weiter gut sein wird und im Schnitt jeder Deutsche 460 Euro für Geschenke ausgeben wird“, so der Verbandspräsident.

2015 stehen – laut der Befragung - einmal mehr Gutscheine, Bücher und Kosmetika hoch in der Gunst der Kunden. Auch hochwertige Lebensmittel werden gekauft, um diese nicht nur zu verschenken, sondern auch in der Weihnachtszeit zu konsumieren. „Fast ein Viertel der Befragten wollen in diesem Jahr mehr für Geschenke ausgeben als im letzten Jahr. Dieser Trend hält nun seit nunmehr fünf Jahren an“.

In den beiden verbleibenden zwei Monaten machen einzelne Branchen einen Großteil ihres Jahresumsatzes: Spielwarenhändler erwirtschaften im November und Dezember in der Regel rund 30 Prozent ihres Umsatzes. In der Buchbranche liegt diese Quote bei rund 25 Prozent. Im Online-Handel wird ebenfalls ein Viertel des Jahresumsatzes am Rest des Jahres erzielt. Damit erreicht das Weihnachtsgeschäft in Hessen ein Volumen von voraussichtlich 7,8 Milliarden Euro. Als Ursache nannte Hauptgeschäftsführer Michael Kullmann die steigenden Realeinkommen, die hohe Erwerbstätigkeit und die moderate Inflation.

Auch der Jahresrückblick 2015 fällt nach Mitteilung des Einzelhandels-Verbandes positiv aus. Er rechnet für das gesamte Jahr mit einem Umsatzwachstum von 2,7 Prozent. Das entspricht einem Jahresumsatz von über 41 Milliarden Euro in Hessen.

Kritik übte der Verband an der Regelung der vier verkaufsoffenen Sonntage. Sie würden sehr oft an örtliche Ereignisse gebunden, wie in Frankfurt bestimmte Messetage. „Wir möchten, dass diese verkaufsoffenen Sonntage nicht an Events gebunden sind, sondern frei davon bleiben“, meinte Wagner. Gleichzeitig übte er Kritik an der Politik, die sich in diesen Überlegungen zu sehr von Kirchen und Gewerkschaften leiten ließen.

Mehr Aufmerksamkeit sollten die Betriebe nach Meinung Wagners auf den Online-Handel lenken, der in diesem Jahr wieder stark steigende Umsätze verzeichnete. Um 12 Prozent stiegen deren Umsätze. Er ermahnte die Betriebe, in diesem Zusammenhang die Marketingideen zu überdenken. Nach Berechnungen werde dieser Gesamthandel bis 2020 auf 20 Prozent zurückblicken können. „Das macht uns Sorgen und ist einer der großen Herausforderungen in unserer Geschichte. Wir müssen deshalb mehr Einkaufserlebnisse vor Ort vermitteln“. Ähnlich wie bei den Wochenmärkten, die einen großen Zulauf verspürten, müsse man überlegen- das gelte auch für das Kaufhaus als Zukunftsmodell - wie man dem Bedürfnis nach menschlicher Kommunikation mehr Beachtung schenke.

Der Handelsverband Hessen vertritt die Interessen von 7200 Mitgliedsunternehmen mit 100000 Beschäftigten in 17000 Arbeitsstätten.