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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Ein Abend für Bruno Asch

Buchvorstellung im Karmeliterkloster

von Ilse Romahn

(25.11.2015)  Am Montag, 30. November, um 18.30 Uhr, wird im Karmeliterkloster, Münzgasse 9, Helga Krohns Buch „Bruno Asch: Sozialist-Kommunalpolitiker-Deutscher Jude 1890-1940“ vorgestellt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Lutz Becht, Gesellschaft für Frankfurter Geschichte, und Andreas von Schoeler, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums, wird Oberbürgermeister Feldmann den Politiker mit einer Rede würdigen. Es folgt ein Videointerview mit Aschs Tochter Mirjam Pinner-Geisenberg, die 1939 nach Palästina immigrieren konnte und in Rehovot/Israel lebt. Veranstalter ist die Gesellschaft für Frankfurter Geschichte in Kooperation mit dem Institut für Stadtgeschichte und der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums. Der Eintritt kostet für Nichtmitglieder vier Euro.


Buchcover 'Bruno Asch' von Helga Krohn
Foto: Brandes und Apsel-Verlag
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Bruno Asch war ein herausragender Kommunalpolitiker im damals noch selbständigen Höchst, in F
rankfurt und Berlin in den schwierigen Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, ein Sozialist, der sich für die Grundbedürfnisse aller Menschen eingesetzt hat und ein bewusster nicht-religiöser Jude, getragen von großer Menschlichkeit und Tatkraft. Nach der Entlassung 1933 floh er mit seiner Familie nach Amsterdam, wo er nach dem Einmarsch der Deutschen sich das Leben genommen hat.

Wenig ist bisher bekannt über die Entwicklung Bruno Aschs vom Kaufmann zum Kommunalpolitiker, vom bürgerlichen Individualisten zum Sozialisten. Seine zahlreichen Briefe, ein Tagebuch und Aufsätze lassen seine Entwicklung, seine inneren Auseinandersetzungen und seine Vorstellungen von einer anderen deutschen Gesellschaft nach dem Krieg wie auch einer neuen Weltordnung deutlich werden. Von besonderem Interesse sind seine Begegnungen mit der ihm fremden Welt der Ostjuden in Litauen und seine Auseinandersetzung mit dem Zionismus.